Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Greenpeace warnt: Umgang mit Bekleidung muss sich ändern!

Young Girl In Bedroom Choosing Clothes From Closet

Fast Fashion ist ein eine vermeidbare Belastung für die Umwelt. Diese Art von Bekleidung bereitet vor allem den ärmsten Ländern der Welt Probleme.

Dass die Bekleidung der Produktgruppe Fast Fashion Umweltprobleme nach sich zieht, ist eine logische Konsequenz der dazugehörigen Eigenschaften. Einen Schwerpunkt bilden die enthaltenen Kunstfaseranteile. Sie enden zu einem großen Teil in den großen Müllstrudeln in den Ozeanen. Dort werden sie zu einer vermeidbaren Gefahr für die Meeresbewohner und leisten einen erheblichen Beitrag zu den Faktoren, die für Erwärmung der Ozeane und den Klimawandel verantwortlich sind. An dieser Stelle sind sowohl die Bekleidungsindustrie als auch die Verbraucherinnen und Verbraucher gefragt.

Volumen der weltweiten Fast-Fashion-Bekleidung wächst rasant

Greenpeace verweist auf eine beim Portal statista veröffentlichte Studie, nach der sich die Anzahl der weltweit produzierten Kleidungsstücke der Gattung Fast Fashion 2014 bei rund 100 Milliarden Stück bewegt hat. Setzt sich der Trend des letzten Jahrzehnts fort, wird sich die Stückzahl bis zum Jahr 2023 auf rund 200 Milliarden Stück verdoppeln. Dabei gibt es einen traurigen Fakt, denn diese Menge kann nicht vollständig verkauft werden, sondern ein erheblicher Teil ist eine unverkäufliche Überproduktion. Auch wenn die Werbung andere Fakten suggerieren möchte, ist es ebenfalls eine Tatsache, dass gerade einmal rund ein Prozent der Fast-Fashion-Bekleidung aus Recyclingfasern besteht. Viele Textilfasern sind aufgrund des immensen Kosten- und Preisdrucks ohnehin so minderwertig, dass eine Wiederaufbereitung von vornherein ausscheidet. Hinzu kommt, dass sie sich aufgrund der geringen Qualität auch nicht zur Weiterverwertung als Second-Hand-Ware eignen.

Europäische Bekleidungsmentalität bereitet in Afrika Probleme

Die Anzahl der Second-Hand-Bekleidungsgeschäfte in Deutschland nimmt rasant ab. Durch niedrige Ankaufpreise lohnt sich der Gang zum Verkauf gebrauchter Bekleidung nicht mehr. Andererseits sind die Verbraucherinnen und Verbraucher längst nicht mehr bereit, vernünftige Preise für gebrauchte Kleidung zu zahlen. Überbestände der Hersteller und Händler werden bündelweise in afrikanische Länder verkauft. Immer öfter befindet sich in diesen Bündeln auch getragene Ware, die teilweise so verschlissen ist, dass nicht einmal mehr eine Reparatur oder Umarbeitung möglich ist. Das heißt, Europa macht mit Bekleidungsabfall ein Geschäft auf Kosten der Markthändler beispielsweise in Ghana, Kenia und Tansania, weil diese nach dem „Black-Box-Prinzip“ kaufen müssen. Die Gebühren für eine ordnungsgemäße Entsorgung können sie nicht zahlen, falls in den Ländern überhaupt geeignete Entsorgungssysteme vorhanden sind. Der Bekleidungsmüll aus Europa fliegt deshalb auf illegale Deponien an Flussufern, von wo er in die Ozeane getragen wird.

Europäische Union hat das Problem bereits erkannt

Zumindest gibt es eine gute Nachricht, denn die Europäische Union hat bereits die ersten Schritte in die richtige Richtung unternommen. Den Beweis tritt die „EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien“ an. Sie trägt unter anderem der Tatsache Rechnung, dass in Europa durchschnittlich 11 Kilogramm Bekleidung pro Person und Jahr ausgesondert werden. Bis zum Jahr 2030 wird mit einem Plus von mehr als 60 Prozent gerechnet. Dafür sind neben Modetrends auch die geringen Qualitäten und Haltbarkeiten der Fast-Fashion-Teile verantwortlich. Zu dieser Strategie gehört es auch, die (offene und versteckte) Ausfuhr von Textilabfällen zu unterbinden.

Quelle: Greenpeace, statista, Europäische Kommission

About Author