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Sind für Bahnreisende in Europa bald Zwangsidentifikationen notwendig?

Geht es nach den Plänen der niederländischen und belgischen Regierung, gibt es für Reisen mit der Eisenbahn in die beiden Länder bald eine Zwangsidentifikationspflicht. Das heißt, dass die Fahrkarten mindestens 24 Stunden vor Reiseantritt gebucht werden müssten. Wer kurzentschlossen eine Reise nach Belgien oder in die Niederlande antreten möchte, müsste dies dann mit dem eigenen Auto tun, denn die Identifikationspflicht soll den aktuellen Plänen zufolge auch auf Bustickets und Schiffstickets ausgeweitet werden. Die Fahrgastverbände laufen derzeit Sturm gegen die Umsetzung dieser angedachten Regelungen.

Welche Daten müssten Fahrgäste bei der PNR künftig angeben?

Das Kürzel PNR steht für den „Passenger Name Record“. Allerdings soll bei der Identifikationspflicht nicht nur der Name abgefragt werden. Das wäre nicht neu, weil die Deutsche Bahn beim Onlinekauf von Fahrkarten ebenfalls den Namen und sogar die Personalausweisenummer zum Ausschluss von Missbrauch verlangt. Die Belgier und die Niederländer fordern die Erhebung deutlich umfangreicherer Daten. Neben dem Namen und dem Geschlecht sollen auch das Geburtsdatum, die Mailadresse und die Telefonnummer abgefragt werden. Hinzu kommen Passdaten, die neben der Passnummer auch das Datum und das Land der Ausstellung sowie die Gültigkeitsdauer umfassen. Außerdem müssen Angaben zum kompletten Reiseverlauf und zum mitgeführten Gepäck gemacht werden. Gehen unbegleitete Jugendliche unter 18 Jahren auf eine Reise nach Belgien oder in die Niederlande, müssen für sie auch Angaben zu den Sprachkenntnissen gemacht sowie die Kontaktdaten der Erziehungsberechtigten beim Ticketkauf gemacht werden.

Warum soll die Zwangsidentifikationspflicht eingeführt werden?

Dass Belgien und die Niederlande die Zwangsidentifikationspflicht für Bahnreisende, Schiffsreisende und Busreisende wollen, ist einerseits der aktuell hohen Terrorgefahr geschuldet. Andererseits soll unterbunden werden, dass per Bus, Bahn und Schiff Flüchtlinge unbemerkt in die beiden Länder gelangen. Die Hauptkritik der Fahrgastverbände richtet sich dagegen, dass diejenigen, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen, durch die Identifikationspflicht erhebliche Nachteile gegenüber den Reisenden hinnehmen müssen, die bei der Einreise den privaten PKW benutzen. Dort finden nach wie vor keine Kontrollen statt. Zu den Gegnern der Einführung der Zwangsidentifikation gehören die Verbände PRO BAHN, Rover, FNAUT, Navereutters und TreinTramBus.

Quelle: pro-bahn.de

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