Das
Sanierung der „Gorch Fock“ sorgte für einigen Wirbel
Ursprünglich hatte das Bundesverteidigungsministerium 10 Millionen Euro für die Sanierung der „Gorch Fock“ eingeplant. Doch es zeigte sich, dass diese Kalkulation angesichts der entdeckten Schäden komplett falsch war. Inzwischen liegen die tatsächlichen Sanierungskosten bei rund 135 Millionen Euro. Das rief auch den Bundesrechnungshof und die Staatsanwaltschaft auf den Plan. Zeitweise gab es sogar Forderungen, die Sanierung des Segelschulschiffs abzubrechen und stattdessen ein neues Schiff bauen zu lassen. Die Sanierungskosten machen mittlerweile ein Vielfaches der einstigen Baukosten der Drei-Mast-Bark aus. Sie lagen bei der Fertigstellung in der Werft Blohm & Voss in Hamburg im Jahr 1958 bei rund 8,5 Millionen DM. Besonders interessant ist die Tatsache, dass die „Gorch Fock“ bereits im Jahr 2012 für eine Summe von rund 10 Millionen Euro überholt worden war. Das brachte dem Schiff 2012 einen Eintrag im „Schwarzbuch der Steuerverschwendungen“ ein.
Wissenswerte Fakten rund um das Segelschulschiff „Gorch Fock“
Die Kiellegung erfolgte in der Blohm & Voss Werft in Hamburg im Februar 1958. Die erste Fahrt im Dienst der deutschen Marine trat das Segelschiff mit einem 1660 PS starken Hilfsmotor im Dezember 1958 an. Das Schiff besitzt eine dreimastige Bark-Takelage. Die insgesamt 23 Segel bringen es auf eine Gesamtfläche von 2037 Quadratmetern. Bei optimalem Wind schafft die „Gorch Fock“ eine Geschwindigkeit von 33 Kilometern pro Stunde. Mit reiner Motorkraft sind es 22 Kilometer pro Stunde. Das rund 89 Meter lange und 12 Meter breite Schiff bietet Platz für eine 222 Personen umfassende Besatzung. In die Negativschlagzeilen geriet das Segelschiff durch den Tod einer Kadettin im November 2010. Eine dazu eingeleitete Untersuchung konnte kein Fehlverhalten des damals zuständigen Kommandanten feststellen. Trotzdem gab es Ergänzungen bei der Ausbildung. Dazu gehört das Training an einem Übungsmast in der Marineschule Mürwick, der nach dem Vorbild der Takelage der „Gorch Fock“ konstruiert wurde.
Quelle: dpa, Bundeswehr
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