Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Schulessen hat stellenweise gravierende Mängel

Am 25. November 2014 fand der Bundeskongress Schulverpflegung statt. Christian Schmidt, der deutsche Bundesernährungsminister, nahm seine Eröffnungsrede zum Anlass, um einen „Ernährungs-TÜV“ für die in den Schulen angebotene Verpflegung zu fordern. Dafür wünschte er sich ein gemeinsames Vorgehen der Schulen, der Kommunen, der Länderregierungen und der Bundesregierung. Der Hauptkritikpunkt von Christian Schmidt war, dass bei der Schulverpflegung die Erkenntnisse zur gesunden Ernährung von Kindern und Jugendlichen nicht konsequent umgesetzt werden.

Welche Ergebnisse brachte die Studie zum Schulessen?

Eigens für die Vorbereitung des Bundeskongresses hatte der Ernährungsminister eine Studie in Auftrag gegeben. Dort kam zutage, dass das Schulessen nicht ausgewogen genug ist. Bei der Hälfte der geprüften Schulessen kommt das Gemüse zu kurz. Zu oft würde es beim Schulessen Fleisch geben. In einem Statement gegenüber Deutschlandradio Kultur brachte Christian Schmidt zum Ausdruck, dass er fest davon überzeugt ist, dass Schulessen auch zu vernünftigen Preisen in einer guten Qualität zubereitet und angeboten werden kann. Vor allem lokale Unternehmen sollen bei der Lieferung der Schulverpflegung bevorzugt werden. Gegenüber n-tv machte der Ernährungsminister eine weitere Forderung auf. In den Schulen sollen Kommissionen aus Eltern, Schülern und Lehrern gebildet werden, von denen dauerhaft die Qualität des Schulessens überwacht werden soll.

Was Christian Schmidt am Schulessen noch kritisiert

Die Studie zeigte, dass in den meisten Schulen die Auswahl beim Mittagessen nicht gegeben ist. Gerade einmal 16 Prozent der deutschen Grundschulen bieten mehr als zwei Menüs pro Tag an. Bei den weiterführenden Schulen haben Lehrer und Schüler beim Schulessen nur in 27 Prozent die Wahl aus mehr als zwei Menüs. Ein weiterer Kritikpunkt zum Schulessen kommt von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Die Pausenzeiten sind in vielen Schulen zu kurz. Die DGE fordert mindestens 46 Minuten Essenspause, doch diesen Zeitraum haben die Schüler und Lehrer nur in 39 Prozent aller geprüften Schulen zur Verfügung.

Worauf basieren die Ergebnisse der Studie zum Schulessen?

Für die Durchführung der Studie zum Schulessen war die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg zuständig. Sie nahm die Speisepläne, Pausenzeiten und die Qualität des Essens an insgesamt 1.500 Schulen von mehr als 200 verschiedenen Trägern unter die Lupe. Außerdem wurden über 12.000 Schüler befragt. Diese sind mit der Qualität des Schulessens offenbar nicht so unzufrieden wie der Bundesernährungsminister, denn 16,1 Prozent aller befragten Grundschüler finden das Schulessen sehr gut. Etwas kritischer sehen die Schüler der weiterführenden Schulen ihre Verpflegung. Hier gaben nur 8,7 Prozent der Probanden die Note sehr gut.

About Author