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Sachsen baut den Hochwasserschutz weiter aus

Zu Wochenbeginn besuchte der Umweltminister Thomas Schmidt ein zum sächsischen Hochwasserschutz gehörendes Rückhaltebecken in der Nähe von Glashütte. Im Rahmen der dabei gegebenen Interviews gab er bekannt, dass die sächsische Landesregierung bis zum Jahr 2021 den Hochwasserschutz weiter ausbauen will. Dabei benannte er eine Investitionssumme von 640 Millionen Euro. Sie ergänzt die bisher getroffenen Maßnahmen, die zusammen mit den notwendigen Arbeiten zur Beseitigung von Hochwasserschäden an den Schutzanlagen seit 2002 bereits Gesamtinvestitionen erfordert haben.

Warum muss der Hochwasserschutz verstärkt werden?

Sächsische Kommunen sind immer wieder von Hochwasserschäden betroffen. Besonders schwere Schäden richtete im Jahr 2002 ein Hochwasser an, von welchem große Teile von Mitteleuropa betroffen waren. Es forderte allein in Sachsen 20 Menschenleben und verursachte Sachschäden in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro. Damit fiel der Startschuss für die Maßnahmen, mit denen bereits ein verbesserter Hochwasserschutz bewirkt wurde. Dass diese Maßnahmen jedoch nicht ausreichen, zeigte ein Hochwasser im August 2010, bei welchem umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen nach dem Bruch der Staumauer am polnischen Witka-Stausee notwendig wurden. Zusätzlich sorgten Erdrutsche dafür, dass in zahlreichen Kommunen Katastrophenalarm ausgelöst werden musste.

Das Jahr 2013 zeigte die Grenzen des Hochwasserschutzes auf

Noch deutlicher wurde die Notwendigkeit, den Hochwasserschutz noch weiter auszubauen, im Jahr 2013. Das Hochwasser im Juni 2013 zog in Sachsen zwei Drittel aller Kommunen in Mitleidenschaft. In mehr als 120 Kommunen musste wegen der Flutwellen, brechenden Dämmen und überlaufenden Stauseen Katastrophenalarm ausgelöst werden. Stellenweise mussten Dämme gezielt gesprengt werden. Allein in Dresden wurden mehr als 23.000 Anwohner aus den überfluteten Gebieten evakuiert. Auch bei diesem Hochwasser belief sich die Schadenssumme auf mehrere Milliarden Euro. Schon ein Jahr später war der Raum Dresden und Meißen erneut von schweren Überschwemmungen und Schlammlawinen betroffen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, dass ungewöhnliche Wetterlagen erneut eine Flut auslösen. Die Wahrscheinlichkeit für derartige extreme Wetterlagen steigt durch die Veränderungen, die beim globalen Klima beobachtet werden. Mit einem verbesserten Hochwasserschutz werden nicht nur Sachwerte geschützt, sondern auch die Zahl der Todesopfer und Verletzten durch Fluten reduziert. Außerdem kann ein optimierter Hochwasserschutz dazu beitragen, dass die Haushalte in den betroffenen Regionen nicht mehr so extrem hohe Risikozuschläge bei der Hausratversicherung und der Gebäudeversicherung zahlen müssen.

Quelle: Statistisches Landesamt für Umwelt, Hitradio RTL

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