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Russland-Sanktionen belasten deutsche Exportwirtschaft

Wie die aktuell vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Wirtschaftszahlen belegen, leidet die deutsche Exportwirtschaft erheblich stärker unter der Situation in Russland, als von den Experten bisher angenommen worden war. Dabei wirkten sich nicht nur die 2014 verhängten Sanktionen aus, sondern auch der Tauschkurs des Rubels an den internationalen Börse trug zur einer kräftigen Reduzierung der Exporte nach Russland bei. Hinzu kommt die seit einiger Zeit in Russland beobachtete Rezession, die dafür sorgte, dass auch die Kaufkraft der Einheimischen und in der Folge die Nachfrage kräftig gesunken sind.

Heftige Differenzen zwischen Prognosen und Realität

Die aktuellen Zahlen zu den Exporten nach Russland beweisen, wie sehr sich die Wirtschafts- und Politikexperten irren können. Die Fachleute des Deutschen Industrie- und Handelstages waren davon ausgegangen, dass die Situation in Russland einen Rückgang der Exporte deutscher Unternehmen um höchstens 15 Prozent bewirken könnte. Abgeleitet hatten sie diesen Wert von der Entwicklung im gesamten Jahr 2014, in dem ein Rückgang der Exporte insgesamt um 18 Prozent verzeichnet wurde. Doch die tatsächlichen Zahlen weisen aus, dass sich die Exporte deutscher Unternehmen nach Russland im Januar 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 35,1 Prozent verringert haben. Die Umsätze mit russischen Partnern beliefen sich im Januar 2015 auf rund 1,44 Milliarden Euro. Im Januar 2014 lagen die Umsätze mit russischen Abnehmern noch etwa eine Milliarde Euro höher.

Welche Branchen sind am stärksten betroffen?

Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind vor allem die deutschen Unternehmen, in denen Fahrzeuge oder Maschinen gebaut werden. Auch die Hersteller von chemischen Produkten sind von den rückläufigen Exporten nach Russland besonders stark betroffen. Ob die deutsche Exportwirtschaft auch 2015 an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen kann, ist derzeit völlig offen. 2014 gab es in Deutschland einen Exportüberschuss in Höhe von knapp 217 Milliarden Euro. Einen ähnlich hohen Wert hatte es mit rund 195 Milliarden Euro zuletzt im Jahr 2007 gegeben. Die Importwirtschaft leidet nicht ganz so stark unter der Situation in Russland. Dort belief sich der Rückgang im Januar 2015 auf knapp 2,5 Milliarden Euro.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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