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Neustart des Large Hadron Collider verzögert sich

Beim Large Hadron Collider handelt es sich um den Teilchenbeschleuniger, der vom Europäischen Kernforschungszentrum, kurz CERN, betrieben wird. Sein Ziel ist es, bisher noch nicht erforschte Materiezustände zu untersuchen, die beispielsweise der Entstehung von schwarzen Löchern zugrunde liegen könnten. Bei den Vorbereitungen zum Neustart des Large Hadron Collider wurde nun ein Kurzschluss gefunden, der das Anfahren der 27 Kilometer langen Maschinerie um mehrere Wochen verzögern könnte. Gefunden wurde der Kurzschluss von den betreuenden Ingenieuren im System der Magnetkreisläufe, die zum Teilchenbeschleuniger gehören.

Die bisherigen Entwicklungen am Teilchenbeschleuniger

Der nun in Betrieb zu nehmende Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider beruht auf den Erkenntnissen, die aus den Forschungen mit dem Vorgänger Large Electron-Positron Collider gewonnen wurden. Er wurde aus dem in den 1980er Jahren errichteten Ringtunnelsystem ab dem Jahr 2000 ausgebaut und durch den Large Hardon Collider ersetzt. Zur Optimierung der Funktionsweise wurden einige Parameter in dem System verändert. Es wurden zusätzliche Sicherheitssysteme wie beispielsweise bessere Isolierungen integriert. Bei einzelnen Detektoren wurde die Umgebungstemperatur deutlich abgesenkt. Auch die im Large Hadron Collider nutzbare Energie bei der Kollision der bei den Tests verwendeten Teilchen wurde erheblich erhöht und liegt nunmehr bei 13 Teraelektronenvolt. Gegenüber dem vorher verwendeten Teilchenbeschleuniger bedeutet das eine Verdoppelung der Leistung.

Was sollte man über den Large Hadron Collider wissen?

Immer wieder gab es in der Vergangenheit heftige Diskussionen, dass durch den Neustart des Large Hadron Collider ein schwarzes Loch mitten auf der Erde entstehen könnte. Gegner der Inbetriebnahme der international betriebenen Versuchsanlage haben deshalb bereits die Gerichte angerufen. Doch von Seiten der Behörden gab es für die CERN-Wissenschaftler keinerlei Auflagen. Am Teilchenbeschleuniger sind mittlerweile mehr als hundert Länder und über 10.000 Wissenschaftler beteiligt. Die 26.659 Meter lange Röhre des Large Hadron Collider befindet sich im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Frankreich, wobei die meisten Detektor-Stationen auf französischer Seite liegen. Das Tunnelsystem wurde in Tiefen von 50 bis 175 Metern angelegt. Es verfügt über sieben verschiedene Arten von Detektoren. Allein der Bau der unterirdischen Anlage für den Large Electron-Positron Collider und der Large Hadron Collider hat eine Investitionssumme von drei Milliarden Euro verschlungen. Darin sind die Kosten der Detektoren nicht mit enthalten. Eines der Hauptziele des Large Hardon Collider ist der Nachweis eines Teilchens namens Higgs-Boson, das als einziger Vertreter des in der Teilchenphysik angewendeten Standardmodells noch nicht in Tests nachgewiesen werden konnte.

Quelle: Spiegel

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