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Pokémon Go – Die erste Versicherung ist auf dem Markt

Der Hype um das Handyspiel Pokémon Go nimmt kein Ende. Jetzt springen auch erste Unternehmen auf den Zug auf. Wie gefährlich die weltweite Monsterjagd gerade für Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer werden kann, ist längst bekannt. Jetzt hat die Versicherungsbranche gegengesteuert und mit einer neuen Pokémon Go Police aufgerüstet.

Worum geht es bei der Pokémon Go Police?

Erste Unfälle gab es bereits, weil die virtuellen Monsterjäger sich zu sehr auf ihr Smartphone-Display und zu wenig auf die Umgebung konzentrierten. Die Barmenia hat deshalb zusammen mit der InsurTech Startup Kasko die neue „Unfallversicherung Trainer-Schutz“ auf den Markt gebracht. Dabei wirbt man unter anderem mit dem Schutz vor Gefahren, die von Pokémon Go ausgehen.

Im Versicherungsumfang sind Unfälle abgedeckt, und zwar weltweit, 24 Stunden am Tag. Unter anderem werden Unfälle, die sich Pokémon Go Spieler zuziehen, abgedeckt. Ob der Unfall dabei selbst verschuldet war oder nicht, spielt laut Angaben der Versicherungen keine Rolle. Ausschließlich das vorsätzliche Handeln, aufgrund dessen es zu einem Schadensfall kommt, ist vom Versicherungsschutz ausgenommen.

Kommt es zum Unfall wird für eine dauerhafte Beeinträchtigung eine einmalige Summe von 30.000 Euro maximal ausgezahlt. Im Todesfall gibt es ebenfalls eine Leistung, genauso wie bei Kosten für Such-, Rettungs- und Bergungseinsätze. Die Versicherung wird für ein Jahr abgeschlossen und endet dann automatisch. Die Kosten belaufen sich auf 35 Euro. Die Barmenia begründet die kurze Laufzeit damit, dass man davon ausgeht, der Pokémon Go Hype werde auch wieder abebben. Trotzdem erhofft man sich, mit diesem modernen Produkt einen neuen Kundenstamm aufbauen zu können.

Wie gut ist die Pokémon Go Police?

Die  neue Pokémon Go Police wurde auch von der Stiftung Warentest untersucht – mit eher negativer Bewertung. Kommt es aufgrund eines Unfalls etwa zu einer vollen Invalidität, so sind die finanziellen Belastungen extrem hoch. Die Versicherungssumme der Police „Unfallversicherung Trainer-Schutz“ werde diesen Belastungen keinesfalls gerecht. In einem Fall von Vollinvalidität müssten den Versicherten wenigstens 500.000 Euro zur Verfügung stehen. Eine derartige Absicherung bietet laut Stiftung Warentest aber nur eine private Unfallversicherung mit deutlich umfangreicheren Leistungen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass auch bei besseren Unfallversicherungen in der Regel nur eine einmalige Leistung ausgezahlt wird. Direkte Einkommenseinbußen werden damit nicht abgedeckt.

Stiftung Warentest gibt in diesem Zusammenhang auch zu bedenken, dass in Deutschland die allermeisten Schwerbehinderungen nicht aus einem Unfall resultieren, sondern durch Grunderkrankungen ausgelöst werden. Diese Risiken werden deshalb eher von einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt. Zusätzlich kann es durch Unachtsamkeiten beim Pokémon Go Spielen zu Schäden kommen, die man Dritten zufügt. Die werden wiederum von der privaten Haftpflichtversicherung übernommen.

Quelle: awi

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