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Plastikmüll gefährdet auch die Tiere

Dass immer mehr Menschen ihren Müll, Bauschutt, Verpackungen und Co. achtlos in der Natur entsorgen, ist sicher jedem schon aufgefallen, der regelmäßige Waldspaziergänge unternimmt. Das belastet die Umwelt als solches, aber auch die Tiere. Neben den Wildtieren sind sogar unsere Haustiere in Gefahr. In Franken etwa ist erst kürzlich eine Katze in einer achtlos weggeworfenen Dose steckengeblieben. Nur der beherzte Einsatz einer Autofahrerin, die das Tier fand, konnte es noch retten.

Bei den Nutztieren sind Kühe stark betroffen. Fast jede Kuh hat heute Plastik im Magen. Die im Stall gehaltenen Kühe sind sogar noch stärker betroffen als Kühe in Freilandhaltung. Wenn der Bauer das Gras mäht und schreddert, schreddert er auch den achtlos auf die Wiesen geworfenen Müll. Und den nehmen die Kühe dann mit dem Heu auf.

Plastik gilt als großes Problem unserer Zeit

Generell gilt Plastik als eines der größten Müllprobleme unserer Zeit. Umweltschutzorganisationen machen auf die verheerenden Zustände immer wieder aufmerksam. Über sechs Millionen Tonnen Müll, davon der größte Teil Plastik, landen den Angaben zufolge Jahr für Jahr im Meer. Längst sind die Ozeane mit Plastik bestens gefüllt, teilweise gibt es mehr Plastik als Plankton im Meer. Neben den oft kritisierten Plastik-Tüten, gegen die man derzeit massiv vorgeht, sind es auch Halterungen von Sixpacks, PET-Flaschen, Fischernetze und Feuerzeuge, die im Meer schwimmen.  Selbst kleinste Partikel, die Zahnpasta zugesetzt werden, um die Zähne weißer zu machen, gelangen ins Meer und binden dort Chemikalien. Werden sie von den Meeresbewohnern gefressen, so sind auch diese entsprechend belastet.

Fische, Vögel und Säugetiere in den Ozeanen haben längst ein Problem mit dem Plastikmüll. Seevögel bleiben hängen und verenden jämmerlich, Schildkröten verschlucken Plastiktüten, die sie für Quallen halten und auch Fische fressen immer mehr der winzigen, im Meer treibenden Plastikteilchen. Zwar haben sie dann einen gut gefüllten Magen, verhungern aber, da sie keine Nahrung im eigentlichen Sinne zu sich nehmen.

Selbst in Deutschland ist das Müllproblem längst angekommen. Jahr für Jahr werden mehrere Tonnen Müll an der unbewohnten Nordseeinsel Mellum angeschwemmt, die kostenaufwändig entsorgt werden müssen.

Plastiktüten abschaffen – eine Lösung?

Im Kampf gegen den Müll in den Ozeanen dieser Welt hat man vor allem die Plastiktüten verteufelt. Deren Verbrauch soll massiv eingedämmt werden, im Handel werden die Tüten oft nur noch gegen eine Gebühr abgegeben. Von einer Supermarktkette hieß es sogar, man wolle die Plastiktüten vollständig aus dem Sortiment nehmen.

Doch alleine die Verringerung von Plastiktüten in Deutschland wird die Ozeane vor der Vermüllung nicht retten können, sind sich Naturschützer sicher. Sie fordern deshalb strenge Maßnahmenkataloge, die sich an Verbraucher und Industrie richten. So soll Schiffsmüll generell nicht mehr im Wasser entsorgt werden.

Im Endeffekt beginnt die Reduzierung der Probleme aber bei jedem selbst. Wer auf wiederverwendbare Stoffbeutel, statt auf Plastikbeutel setzt, wer seinen Müll zu Hause, statt im Wald entsorgt, kann zumindest einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gehen.

Quelle: TASSO

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