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Hier schlägt der Blitz am häufigsten ein

Insgesamt 550.000 Blitze zählte man bundesweit im vergangenen Jahr. Das war recht wenig, wenn man es mit den langjährig erhobenen Daten vergleicht. Allerdings dürfte es in diesem Jahr deutlich häufiger blitzen, wenn man die zahlreichen Unwetter der letzten Wochen mit berücksichtigt. Jetzt haben Statistiken aufgezeigt: Die bayerische Stadt Schweinfurt ist Deutschlands Blitz-Hauptstadt. Hier schlug der Blitz am häufigsten ein. Im vergangenen Jahr gingen 4,5 Blitze pro Quadratkilometer Fläche nieder. Auf Platz zwei mit 4,3 Blitzeinschlägen pro Quadratmeter Fläche landete der Erzgebirgskreis in Sachsen. Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel ist mit 0,18 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer die Stadt mit den wenigsten Blitzeinschlägen. Kurz darauf folgt mit 0,23 Blitzeinschlägen der nahe gelegene Landkreis Plön.

Siemens erfasst Blitzeinschläge in Deutschland

Diese Zahlen gehen aus einem Bericht des Unternehmens Siemens hervor, das eine Zentrale zur Erfassung von Blitzeinschlägen in Deutschland betreibt. 2014 war demnach Cottbus deutsche Blitz-Hauptstadt. 8,4 Einschläge kamen hier auf den Quadratkilometer. Allerdings geht aus der Statistik nichts zu etwaigen Schäden, die von den Blitzen ausgehen, hervor.

Insgesamt schlug der Blitz 2015 550.000 Mal in Deutschland ein. Ein Jahr zuvor waren es 623.000 Einschläge, die man zählte. Grund dafür sind die sehr wenigen Gewitter, die im Jahr 2015 niedergingen, wie Stephan Tern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes, mitteilte. 2007 gab es in Deutschland beispielsweise 1,1 Millionen Blitzeinschläge in der Bundesrepublik.

So oft schlug der Blitz in den Bundesländern ein

Ebenfalls hat man ein Bundesländer-Ranking für die Blitzeinschläge erstellt. Dieses wird mit 2,35 Blitzeinschlägen pro Quadratmeter von Sachsen angeführt. Auf Platz zwei landet mit 1,88 Einschlägen Nordrhein-Westfalen, den dritten Platz sichert sich Sachsen-Anhalt mit 1,69 Blitzeinschlägen. Im Saarland gingen die wenigsten Blitze nieder (0,69 Einschläge). In Schleswig-Holstein kam es zu 0,76 Einschlägen und in Bremen zu 0,8 Einschlägen pro Quadratmeter Fläche. Wie Thern bestätigte, gehe es aber nicht nur darum, die Zahl der Blitzeinschläge zu erfassen, sondern ebenfalls darum, die Vorhersage von Gewittern bzw. deren Zugrichtung zu verbessern.  Man arbeite dafür mit Wetterdiensten zusammen und versuche, durch die Beobachtung der Blitzeinschläge Lösungen zu finden, um die Zugrichtung der Gewitterzellen berechnen zu können.

Die Daten werden aber nicht nur von Wetterdiensten genutzt. Auch Industrieunternehmen, Energieversorger und vor allen Dingen Versicherungsgesellschaften nutzen die Daten für sich. Gerade die Betreiber von Stromleitungen können so nach einem Stromausfall zeitnah herausfinden, ob ein Blitzeinschlag verantwortlich war. Nach diesem kann eine Leitung nämlich sehr zügig wieder ans Netz gehen. Versicherungen können prüfen, ob der Überspannungsschaden tatsächlich durch einen Blitz zustande gekommen ist.

Quelle: dpa

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