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Personalmangel macht Notfallpläne für Kindereinrichtungen erforderlich

surface level of tutor and children playing with constructor in kindergarten

Der Fachkräftemangel macht die Situation in Schulhorten, Kindergärten und Kinderkrippen brisant. Nun kommt noch die Grippewelle hinzu.

Kinder und Eltern sind gleichermaßen durch die Personalengpässe in Kindereinrichtungen betroffen. Der Schutz der Beschäftigten in den Krippen, Kindergärten und Schulhorten vor einer Überlastung ist in der Regel zumindest grundlegend über Notfallvereinbarungen gewährleistet. Sie sind notwendig, denn die Situation ist mittlerweile so angespannt, dass Verdi bereits vom „Versuch des Überlebens“ der Beschäftigten und der Kinder in den Kitas spricht. Allerdings sind diese Notfallvereinbarungen besonders für alleinerziehende Elternteile sowie für Mütter und Väter in Vollzeitbeschäftigung ein erhebliches Problem.

Welche Maßnahmen sehen die Notfallvereinbarungen für Kitas vor?

Auskunft dazu gibt eine Musternotfallvereinbarung der Gewerkschaft Verdi. Danach muss im einfachsten Fall auf Vertretungspersonal zurückgegriffen werden. Doch genau das ist in Zeiten eines sich permanent verstärkenden Fachkräftemangels in vielen Einrichtungen unmöglich. Die Notfallmaßnahmen gehen weiter über Einschränkungen der pädagogischen Angebote sowie der Öffnungszeiten bis hin zur Schließung einzelner Gruppen. Dort sorgt ein weiterer Fakt für zusätzliche Probleme, denn die Aufteilung der Kinder auf andere Gruppen ist oft nicht möglich, sodass nur die Schließung der gesamten Einrichtung übrigbleibt.
Das resultiert aus den bereits vorhandenen Gruppenstärken. Nach dem Resultat einer aktuellen Befragung müssen rund 37 Prozent aller Fachkräfte jetzt schon 9 bis 12 Kleinkinder unter 3 Jahren betreuen. Rund 27 Prozent der Erzieher/-innen für Über-3-Jährige müssen sich gleichzeitig um 17 bis 20 Kinder und rund 19 Prozent um 21 bis 24 Kinder kümmern. Doch es kommt noch schlimmer. 6 Prozent der befragten Erzieher/-innen gaben an, zeitweise bis zu 20 Kinder unter 3 Jahren betreuen zu müssen. 4 Prozent der Probandinnen und Probanden mussten sich bereits um mehr als 28 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren kümmern.

Grippewelle wird Situation in deutschen Kitas massiv verschärfen

Schon jetzt klagen die Betreiber vieler Kinderkrippen, Kindergärten und Schulhorte über einen hohen Krankenstand unter den Fachkräften. Dort machen sich einerseits die Folgen der Überlastung durch die großen Gruppenstärken bemerkbar. Andererseits sind die Erzieher/-innen durch den Kontakt mit vielen Menschen überdurchschnittlich häufig von Ausfällen durch Infekte betroffen. Genau das wird sich in den nächsten Wochen verstärken, denn die Grippewelle nimmt in Deutschland langsam Fahrt auf. Die Zahl der Arztbesuche wegen Infekten der oberen Luftwege nimmt aktuell drastisch zu. In der letzten Oktoberwoche 2023 suchten nach den offiziellen Angaben des RKI 1.686 von 100.000 Menschen aus diesem Grund eine Hausarzt- oder Kinderarztpraxis auf.

Quelle: Verdi, RKI

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