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Parship geht an ProSiebenSat.1-Gruppe

Die Zuschauer sollten sich bei den Sendern der ProSiebenSat.1-Gruppe nicht wundern, wenn sich demnächst die Werbung für die Online-Partnervermittlung Parship dramatisch verstärkt. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass das Medienunternehmen Parship als Mehrheitseigner übernimmt, falls das Kartellamt dem Aufkauf zustimmt. Der Preis für den 51-prozentigen Anteil beträgt inklusive der von ProSiebenSat.1 abzulösenden Schulden der Parship GmbH 200 Millionen Euro. Der Kaufpreis sorgt dafür, dass sich die kurzzeitige Übernahme der Parship GmbH für die Beteiligungsgesellschaft Oakley Capital im Jahr 2015 durchaus gelohnt hat. Sie teilt sich künftig mit der Parship GmbH die Minderheitsanteile.

Warum ist Parship für ProSiebenSat.1 interessant?

Nachdem die Partnervermittlungen Parship und Elite Partner 2015 zusammengelegt worden waren, stiegen der Umsatz und die Gewinne rasant an. Allein im Jahr 2016 soll derzeitigen Hochrechnungen zufolge ein Umsatz von 116 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Im Jahr 2010 lag der Jahresumsatz noch bei rund 55 Millionen Euro. Der prognostizierte Gewinnanteil liegt 2016 bei rund 25 Millionen Euro. ProSiebenSat.1 hat außerdem die Chance, die laufenden Kosten durch die Ausnutzung eigener Ressourcen kräftig zu senken. Damit soll die Gewinnspanne von derzeit rund 21 Prozent in den nächsten Jahren auf über 30 Prozent angehoben werden. Hinzu kommt, dass das Geschäft mit Online-Partnervermittlungen ohnehin ein Wachstumsmarkt ist. Dort wird pro Jahr allgemein ein Plus von etwa zehn Prozent verzeichnet.

Was sollte man über Parship wissen?

Die in Hamburg ansässige Parship GmbH wurde im Jahr 2000 gegründet. Ein Jahr später ging die Partnerbörse online. Die Besonderheit der Plattform besteht darin, dass eine psychologische Analyse für den Vorschlag potentieller Partner verwendet wird. Der dazugehörige Fragebogen wurde von Hugo Schmale entwickelt, der als Diplompsychologe an der Universität Hamburg tätig ist. Er wirkte außerdem an dem Algorithmus mit, der für die Auswahl der Vorschläge verantwortlich ist. Parship gehört mit den Kosten der Premiummitgliedschaft zu den teuersten Online-Partnervermittlungen, die in Deutschland aktiv sind. Ohne einen Premiumaccount ist jedoch bei Parship keine echte Kommunikation mit anderen Nutzern möglich. Die Betreiber gerieten wegen ihrer Preispolitik mehrfach in die Kritik. Das betraf beispielsweise die Persönlichkeitsgutachten, für welche bis zur Abmahnung durch die Verbraucherschutzzentralen im Jahr 2010 bei einem Widerruf des Vertragsabschlusses 120 Euro in Rechnung gestellt wurden.

Quelle: Focus, vzhh.de, parship.com

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