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Die Paleo-Diät oder auch Steinzeit-Diät ist derzeit im Kommen. Bei dieser geht darum, auf Getreide und Milch zu verzichten und den Lebensmittelkonsum auf Fleisch und Gemüse zu beschränken. Der Name der Paleo-Diät kommt vom Paläolithikum, dem Fachbegriff für die Altsteinzeit. Dabei beschränken sich die Menschen, die eine Paleo-Diät durchführen, auf Lebensmittel, die es bereits in der Steinzeit gab.

Zu ihnen zählen Fisch und Fleisch, Meeresfrüchte, Gemüse und Obst, Eier, Pilze, Honig und Nüsse. Lebensmittel, die erst später durch Viehzucht und Ackerbau hinzukamen, wie Getreide, Brot, Müsli, Milch, Butter, Joghurt und Zucker, werden dagegen vom Speiseplan gestrichen. Während die Anhänger der Paleo-Diät auf diese Ernährungsweise schwören, sehen Ernährungsexperten sie eher mit kritischen Augen.

Warum entscheiden sich viele Menschen für die Paleo-Diät?

Diejenigen, die sich für die Steinzeit-Diät entscheiden, sind sich ihrer Sache sicher. Sie haben gute Gründe, auf diese Weise zu essen. Sei es, weil sie keine industriell verarbeiteten Lebensmittel mehr zu sich nehmen wollen, weil sie unter Laktoseintoleranz leiden oder einer Gluten-Unverträglichkeit. Diese Personen können die Lebensmittel aus der Steinzeit bedenkenlos essen, da sie sie pur kaufen, selbst zubereiten und so genau wissen, was drin steckt.

Kritik an der Paleo-Diät

Allerdings regt sich auch Kritik an dem Ernährungskonzept. Susanne Klaus etwa, die Leiterin der Arbeitsgruppe Physiologie des Energiestoffwechsels am Deutschen Institut für Ernährungsforschung, bezeichnet die Ernährungsform als „leicht unsinnige Sache“. Dagegen hält Loren Cordain, der Stammvater der Paleo-Ernährung. Er gibt an, dass der Mensch sich genetisch seit der Steinzeit nicht weiter entwickelt habe und deshalb keine kohlenhydratreichen Agrarprodukte verdauen könne.

Klaus widerspricht diesen Aussagen damit, dass es keine wissenschaftliche Grundlage für sie gibt. Zudem wisse man heute kaum genau, was in der Steinzeit gegessen wurde und was nicht. Es sei unsinnig, komplette Nahrungsmittelgruppen vom Speiseplan zu streichen. Vielmehr sollte man wieder auf eine ausgewogene, breitgefächerte Mischkost setzen, die so vielfältig ausfällt, wie es nur irgend möglich ist.

Allerdings gibt Klaus zu bedenken, dass der Verzicht auf industriell vorverarbeitete Lebensmittel sehr positiv zu werten sei. Die Paleo-Rezepte sind zudem sehr simpel, die Speisen lassen sich einfach zubereiten und man wird satt, ohne Kalorien zählen zu müssen. Dennoch hält Klaus den Trend, dass immer mehr Menschen ihre Ernährung bewusst einschränken, für ein Wohlstands-Phänomen. Demnach ist es ein Leichtes, in Zeiten großer Auswahl und günstiger Preise seine Ernährung einzuschränken. Sinnvoll sei dies aber nicht, zumal wenn man die Ernährungsweise schon fast als Religionsersatz ansieht.

Quelle: RP Online

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