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Ostsee-Autobahn A20 voll gesperrt

Die Ostsee-Autobahn A20 wurde bereits vor kurzem einseitig auf einem Teilstück gesperrt, nachdem die Fahrbahn abgesackt war. In der anderen Fahrtrichtung konnte die A20 noch befahren werden, doch jetzt muss diese auch gesperrt werden. Die täglichen Messungen vor Ort haben ergeben, dass die Fahrbahn Richtung Stettin ebenfalls gefährdet ist, abzusacken. Damit könne die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nicht mehr gewährleistet werden, so Manfred Rathert, der Leiter des Landesamts für Straßenbau und Verkehr in Mecklenburg-Vorpommern.

Vollsperrung der A20 ab heute

Bereits seit heute Morgen ist deshalb auch das Teilstück zwischen den Anschlussstellen Bad Sülze und Tribsees für den Verkehr voll gesperrt, wie das Infrastrukturministerium in Schwerin mitteilte. Die Sperrung in der anderen Richtung wurde nötig, nachdem auf der Fahrspur Richtung Rostock die Fahrbahn bereits auf einer Länge von gut 100 Metern abgebrochen war.

Die Autobahn A20 ist auf Moor gebaut. Seit dem Absacken des Teilabschnitts klafft hier ein riesiges Loch mit zehn Metern Breite, 40 Metern Länge und einer durchschnittlichen Tiefe von 2,5 Metern. Seit Ende September wird der Verkehr in Richtung Rostock deshalb schon umgeleitet. Mit der neuerlichen Sperrung in Richtung Stettin ist auch die letzte verbliebene Spur der einst vierspurigen Autobahn nun gesperrt.

Verkehrsprojekt Ostsee-Autobahn voll gescheitert?

Dabei war die Ostsee-Autobahn A20 auf der Strecke zwischen Lübeck und Stettin einst ein wichtiges Verkehrsprojekt. Es lief unter dem Namen Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer 10. Bei Tribsees gilt die A20 als Hauptverkehrsader in Ost-West-Richtung, was die Vollsperrung jetzt nur noch problematischer werden lässt.

Erst 2005 wurde die Ostsee-Autobahn fertiggestellt. Die Probleme basieren laut Christian Pegel, Verkehrsminister, auf dem Verlauf der Autobahn direkt über einer so genannten Torflinse. Mit vielen kleinen Betonkernen sei die Torflinse zwar beim Bau der A20 stabilisiert worden. Dennoch gilt es jetzt zu überprüfen, ob die Stabilisierungsmaßnahmen eventuell nicht ausgereicht haben.

Christian Pegel erklärte dem Deutschlandfunk gegenüber, dass man momentan annimmt, dass die innovative Technik nicht gehalten hat, was versprochen war. Demnach müsse man jetzt den gesamten Bereich „hochnehmen“ und eine neue Moorbrücke nach klassischen Grundsätzen bauen. Sie muss auf dem Untergrund in 25 Metern Tiefe gründen. Nur dann könne gewährleistet werden, dass die so errichtete neue Autobahn die Verkehrsbelastung in den kommenden Jahrzehnten hält.

Quelle: dpa

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