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Ölpreis nach kurzem Zwischenhoch wieder auf Sinkflug

Autofahrer dürfen sich nach wie vor über niedrige Preise an den Zapfsäulen der Tankstellen freuen. Nachdem am in der letzten Wochenende ein Gerücht über Verhandlungen von Russland mit Saudi-Arabien zur Drosselung der Förderquote die Runde machte, konnte der Rohölpreis eine Steigerung von rund acht Prozent verzeichnen. Doch zu Wochenbeginn kam die Ernüchterung in Form eines Dementis der Verhandlungen von Saudi-Arabien. Doch nicht allein das Dementi ließ den Rohölpreis erneut schwächeln. Hinzu kamen die aktuellen Zahlen der Förderquoten in Russland. Sie liegen aktuell mit 10,88 Millionen Barrel so hoch wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Der aktuelle Trend bei den Rohölpreisen

Seinen Höhepunkt erreichte der Ölpreis in der letzten Januarwoche 2016 am 28. Januar 2016. Dabei wurde bei der Sorte WTI sogar die Schwelle von 33,50 Dollar pro Barrel überschritten. Bis zum Mittag des 2. Februar 2016 rutschte der Preis pro Barrel bis auf 30,84 Dollar pro Barrel ab. Das entspricht umgerechnet einem Einkaufspreis von 0,19 Dollar pro Liter für die Raffinerien. Bei der Sorte Brent wurde der Höhepunkt am 29. Januar 2016 erreicht. Er lag bei mehr als 35,50 Dollar pro Barrel und fiel bis zum Mittag des 2. Februar 2016 bis auf 32,93 Dollar pro Barrel. Für die Sorte Brent bedeutete das umgerechnet einen Einkaufspreis von 0,21 Dollar pro Liter.

Welche wirtschaftlichen Einbußen für die Ölförderländer daraus resultieren, wird beim Blick auf die Höchstwerte der letzten 52 Wochen deutlich. Sie lagen bei der Sorte WTI bei 61,37 Dollar pro Barrel und bei der Sorte Brent bei 68,23 Dollar pro Barrel. Eine Hochpreisphase vor acht Jahren mit mehr als 140 Dollar pro Barrel beim Brent-Rohöl und beim WTI-Rohöl müssen so schnell weder die Industrie noch die Verbraucher befürchten, auch wenn sich die Konjunktur weiterhin positiv entwickeln sollte.

Wer leidet am meisten unter dem niedrigen Ölpreis?

Vor allem die Entwicklungs- und Schwellenländer sind die Leidtragenden der rekordverdächtig niedrigen Rohölpreise. Ein Beispiel ist Nigeria, wo sich die Landesregierung zu mehr als zwei Dritteln aus den Einnahmen aus der Ölförderung finanziert. Von dort gab es einen Hilferuf an die Afrikanische Entwicklungsbank und die Weltbank, um die Ausfälle mit einem Notkredit überbrücken zu können. Aserbaidschan befindet sich in einer ähnlichen Notlage und hat die Weltbank und den Internationalen Währungsfonds ebenfalls bereits um Unterstützung gebeten. Venezuela droht durch die niedrigen Ölpreise gar eine Staatspleite.

Quelle: Börse Frankfurt, Handelsblatt

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