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OECD-Bericht „Health at a Glance” 2019

Der neue OECD-Bericht „Health at a Glance” bescheinigt Deutschland einige Pluspunkte bei der medizinischen Versorgung. Dennoch kommt die Bundesrepublik nicht ohne Kritik weg.

Für den 2019er OECD-Bericht zur Gesundheit wurden die Daten aus den 36 Mitgliedsländern analysiert. Deutschland schneidet vor allem bei den Faktoren schlecht ab, die jeder Mensch in Bezug auf seine Gesundheit selbst beeinflussen kann.

Wo bewertet der OECD-Bericht zur Gesundheit Deutschland positiv?

Deutschland findet sich bei den Ausgaben für die Gesundheit mit derzeit 11,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf den vorderen 5 Plätzen der untersuchten Länder. Diese Ausgaben werden bis zum Jahr 2030 voraussichtlich auf 12,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Die Zahl der verfügbaren Ärzte und Pflegefachkräfte pro Kopf liegt in Deutschland deutlich über dem Durchschnitt der gesamten OECD-Mitgliedsstaaten. Bei den Ärzten schlägt ein Plus von 20 Prozent und bei Pflegekräften ein Plus von 50 Prozent zu Buche. Mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von aktuell 81,1 Jahren (alle Geschlechter) liegt Deutschland um 0,4 Jahre über dem Schnitt der OECD-Länder. Bei der Leistungsabdeckung sowohl im Bereich der Primärversorgung als auch der Prävention darf sich Deutschland ebenfalls rühmen, besser als der Durchschnitt in den OECD-Ländern zu sein. Bei der finanziellen Abdeckung der Leistungen für die Gesundheit beträgt das Plus 7 Prozent.

An welchen Stellen übt der OECD-Bericht „Health at a Glance“ 2019 Kritik?

Der aktuelle OECD-Bericht bestätigt den in Deutschland vorhandenen Ärztemangel. Die Kritik richtet sich gegen die regionale Verteilung der Arztpraxen. Außerdem bemängelt die OECD den mit 17 Prozent geringen und stetig sinkenden Anteil der Hausärzte. Parallel ist in Deutschland die Quote der stationären Behandlungen sehr hoch. Pro 1.000 Einwohner gibt es 255 Krankenhausfälle. Damit liegt Deutschland 66 Prozent über dem Gesamtschnitt der OECD-Länder. Kritik übt die OECD außerdem an Pflegepersonalquote im stationären Bereich. Sie ist deutlich niedriger als in anderen untersuchten Ländern. Zudem könnten viele Krankenhauseinweisungen bei chronischen Erkrankungen durch eine Verbesserung der primären Behandlung vermieden werden.

Eine weitere Kritik des OECD-Berichts „Health at a Glance“ betrifft das Gesundheitsverhalten der Menschen in Deutschland. Benannt werden vor allem die Folgen des Rauchens und des überdurchschnittlich hohen Konsums von Alkohol. Außerdem weist Deutschland einen um 4 Prozent zum Durchschnitt der OECD- Länder erhöhten Anteil von übergewichtigen oder adipösen Personen auf. Er liegt bei Erwachsenen bei 60 Prozent der Bevölkerung.

Quelle: OECD.org

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