Netflix: DVD-Ausleihe gehört bald der Vergangenheit an

Die DVD-Verleih war für Netflix lange ein funktionierendes Geschäftsmodell. Das ist nun nicht mehr so, wie aktuelle Statements aus dem Unternehmen beweisen.

Die DVD-Ausleihe bei Netflix wird schon bald ein Ende finden. Nach den offiziellen Statements von Ted Sarandos steht der Termin für den letzten Versand der Leih-DVDs und Leih-Blu-rays steht bereits fest. Die letzten Exemplare in den bekannten rot-weißen Umschlägen verlassen das Unternehmen am 29. September 2023.

Warum und wann stellt Netflix den Verleih von Blu-rays und DVDs ein?

Der Verleih hat Netflix nach dem Start im Jahr 1997 bekannt, beliebt und groß gemacht. Doch immer mehr Abonnenten haben sich auf das direkte Streaming von den Servern des Unternehmens umgestellt. Deshalb ist der Verleih und Versand der geliehenen DVDs und Blu-rays per Post nicht mehr lohnenswert. Das gab Ted Sarandos als Grund für die Einstellung des Dienstes im offiziellen Netflix-Blog an. Bei der Entscheidung dürfte ein weiterer (nicht explizit genannter) Grund eine Rolle gespielt haben. Durch die Steigerung der Portokosten müsste Netflix auch die Leihgebühren oder alternativ die Abokosten erhöhen. Als Folge würde die Zahl der DVD- und Blu-ray-Abonnenten weiter sinken und diesen Dienst noch weniger lukrativ machen. Der Postversand der Datenträger ist angesichts der modernen Möglichkeiten des direkten Streamings nicht mehr zeitgemäß, denn er verursacht im Vergleich mit dem Streaming wesentlich höhere Belastungen für die Umwelt und das Klima. Allein schon deshalb ist die Entscheidung, diesen Dienst nur einen Monat nach dem 25-jährigen Bestehen des Unternehmens einzustellen, eine insgesamt positiv zu wertende Sache.

Im Gegenzug baut Netflix seine Streaming-Angebote weiter aus

Als Netflix im Jahr 2007 die eigene Streaming-Plattform startete, umfasste das Portfolio gerade einmal rund 1.000 Filme, während für die DVD- und Blu-ray-Ausleihe rund eine Million Titel zur Verfügung standen. Binnen zwei Jahren wuchs das Streaming-Angebot auf rund 12.000 Filme und Serien. Im Jahr 2010 tätigte das Unternehmen eine Investition in Höhe einer Milliarde Dollar und verschaffte sich damit die Streaming-Rechte für eine Vielzahl von Filmen und Serien der Studios MGM, Lions Gate und Paramount. Zeitgleich wurde die Verfügbarkeit des Streaming-Dienstes von den USA auf Kanada erweitert. Ab 2012 war Netflix erstmals in einigen europäischen Ländern verfügbar. Kunden in Deutschland konnten 2014 erstmals Abos abschließen. Die Coronakrise brachte dem Unternehmen ein immenses Wachstum der Zahlen der Aboverträge. Erstmals meldete Netflix zum Jahresende 2020 mehr als 200 Millionen Aboverträge vorweisen. Im Jahr 2021 kam die offizielle Mitteilung, dass das Unternehmen auch die den Bereich der Computerspiele einsteigen will. Eigens dafür wurde der amerikanische Entwickler Michael Verdu in die Unternehmensführung geholt. Er ist vielen Gamern beispielsweise durch die Mitwirkung an der „Command & Conquer“-Reihe und den „Herr der Ringe“-Games bekannt.

Quelle: Netflix

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