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Entscheidung steht fest: Spieleentwickler Activision geht nicht an Microsoft

Young streamer playing online video game

Der geplante Aufkauf von Activision durch Microsoft hat für Aufregung gesorgt. Nun gibt es Entwarnung, denn die Wettbewerbsbehörden haben den Deal blockiert.

Die Nachricht kam als offizielle Mitteilung der britischen Competition and Markets Authorithy (Wettbewerbsbehörde, kurz CMA) am 26. April 2023. Sie ließ die Fans einiger bekannter Computergames aufatmen, denn sie befürchteten durch den Aufkauf von Activision durch Microsoft höhere Kosten für ihr Freizeitvergnügen. Das ist allerdings nicht der Hauptgrund für die Blockade des über längere Zeit hinweg diskutierten Deals durch die CMA und zuvor bereits durch die Klage der amerikanischen FTC. Beide Behörden befürchten eine massive Begrenzung des auf dem Cloud-Gaming-Markt derzeit noch herrschenden Wettbewerbs.

Welche Gründe bringt die CMA für ihre Blockade vor?

Von Beginn an hatte die britische Wettbewerbsbehörde ein Problem mit dem Ankauf des Spieleentwicklers Activision durch den Softwaregiganten Microsoft. Mit den Bedenken war die CMA nicht allein, denn auch die amerikanische Federal Trade Commission (Wettbewerbsbehörde der USA, kurz FTC) stellte sich gegen den Deal. Sie reichte deshalb zu Jahresbeginn 2023 eine Wettbewerbsklage ein. Die Argumente beider Behörden sind ziemlich identisch. Sie befürchten eine Verschlechterung der Situation für die Fans der Spiele von Activision für den Fall, dass Microsoft seine daraus resultierende Marktvorherrschaft im Bereich der Konsolen- und Cloudspiele ausnutzt. Nach den Angaben der britischen FTC hält Microsoft bereits mehr als 60 Prozent der weltweiten Cloud-Gaming-Dienste und hätte bei einer Realisierung des Deals mit Activision die Möglichkeit, wichtige Konkurrenten auszuschalten. Von Bedeutung ist das vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass die Muttergesellschaft des Spieleherstellers (Activision Blizzard) beispielsweise die beliebten Spiele „Call of Duty“ und „World of Warcraft“ ohne den Deal mit Microsoft selbst eine Bereitstellung in Cloud-Plattformen plant.

Nachbesserungen von Microsoft rund um den Aufkauf von Activision haben nicht gereicht

Die von beiden Wettbewerbsbehörden geäußerten Bedenken wollte Microsoft mit Zusagen zur Art der Bereitstellung der Spiele von Activision aus der Welt schaffen. Doch sie erwiesen sich bei einer gründlichen Prüfung als nicht ausreichend. Als Beispiel benennt die britische CMA die eingeschränkten Möglichkeiten einer Bereitstellung für Gamer/-innen, die keine Windows-Version als Betriebssystem nutzen möchten. Außerdem schätzen beide Wettbewerbsbehörden die Zusagen bei der Bandbreite der nach einem Aufkauf verfügbaren Abo-Varianten (insbesondere Multigaming) als zu gering ein. Die von Microsoft als Kompromiss vorgeschlagenen Zusagen sollen zudem nicht für alle Activision-Spiele gelten, deren Rechte durch den Deal in die Hände des Softwaregiganten gelangen. Zusätzlich betont die britische CMA die Notwendigkeit einer permanenten Kontrolle der Einhaltung der angebotenen Zusagen, die ohne den Aufkauf von Activision durch Microsoft nicht erforderlich ist. Sie schätzte letztlich den auftretenden Schaden für britische Nutzer/-innen der Spiele von Activision als deutlich höher ein als den mit dem Gaming Pass von Microsoft erzielbaren Nutzen.

Quelle: Federal Trade Commission (FTC), Competition and Markets Authorithy (CMA)

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