
In diesem Jahr hat der Naturschutzbund Deutschland (kurz NABU) die
Wie können Interessenten bei der Vogelzählung mitmachen?
Der Naturschutzbund stellt auf seiner Homepage sowohl eine ausführliche Anleitung als auch einen Vordruck für den Meldebogen zum Download zur Verfügung. Eingeladen sind alle Menschen, die einheimische Vogelarten zuverlässig unterscheiden können. Für die Vorbereitung stehen auf der Homepage außerdem umfangreiche Vorstellungen von mehr als 300 Vogelarten zur Verfügung. Das Mitmachen könnte sich lohnen, denn auch in diesem Jahr werden unter den Einsendern der Zahlergebnisse interessante Sachpreise verlost. Als Hauptpreise stehen zwei Ferngläser der Marke „Tringa“ zur Verfügung. Außerdem können die Teilnehmer Vogelhäuschen, Vogeltränken und verschiedene Fachbücher rund um die Vogelwelt gewinnen.
Wie sahen die Resultate der 2020er Vogelzählung aus?
Die NABU-Vogelzählung liefert alljährlich wichtige Anhaltspunkte für die Entwicklung der Bestände. Mit Abstand am häufigsten kommen Amseln vor. Sie wurden im Jahr 2020 in mehr als 92 Prozent aller beobachteten Gärten gesichtet. Auf den Rängen landeten die Kohlmeise (in 80 Prozent der Gärten) und der Haussperling, der in zwei Dritteln aller Gärten beobachtet wurde. Den Vergleich bei der Zahl der gesichteten Exemplare gewinnt der Haussperling. Die Amsel landet in dieser Kategorie auf Platz 2 und die Kohlmeise auf Platz 3. Danach rangieren bei der beobachteten Anzahl der Star und der Feldsperling. Viele Arten wurden kaum gesichtet. Dazu gehören beispielsweise der Zebrafink, die Rotdrossel und die Bartmeise.
Bei vielen Vogelarten sind die Bestände rückläufig
Auch unter den Top 20 der in Deutschland am häufigsten gesichteten Vogelarten sind teils drastisch rückläufige Bestände zu beobachten. Im Vergleich zu 2019 gingen die gezählten Bestände bei den Grünfinken und Buchfinken um jeweils 21 Prozent zurück. Bei den Staren schlägt zeitgleich ein Minus von 19 Prozent zu Buche. Bei den Feldsperlingen reduzierten sich die gezählten Bestände um 17 Prozent und bei den Kohlmeisen um 15 Prozent. Außerdem wurden 14 Prozent weniger Rotkehlchen gezählt. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Ein Beispiel dafür unter den Top 20 ist der Mauersegler. Dort wurde bei der Zählung 2020 im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 46 Prozent verzeichnet. Wachsende Bestände gab es außerdem beispielsweise bei der Ringeltaube (+ 9 Prozent), bei der Mehlschwalbe (+ 8 Prozent) und beim Eichelhäher (+ 17 Prozent). Zudem zeigen sich Folgen des Klimawandels, wie Blick auf die gezählten Exemplare der Mittelmeermöwe belegt. Die Anzahl der in Deutschland bei der Vogelzählung gesichteten Exemplare hat sich von 2019 auf 2020 mehr als verdoppelt.
Quelle: Naturschutzbund Deutschland
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