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Wie entwickelt sich die Lebenserwartung der Arten der Raubtiere in Zoos?
Der Anteil der Raubtiere, welche mindestens die Hälfte der in freier Natur möglichen maximalen Lebensdauer erreichen, stieg in den letzten Jahren signifikant. Ausnahmen stellen nur fleischfressende Tiere der Gattungen Eupleridae und Mustelidae dar. Als Eupleridae werden in der Fachsprache der Zoologen kleine Fleischfresser bezeichnet, die in freier Wildbahn nur im Inselstaat Madagaskar vorkommen. Unter die Bezeichnung Mustelidae fallen verschiedene Unterarten der Marder. Bei der Gruppe Viverridae (Schleichkatzen) gab es in den 1990er Jahren einen Einbruch der durchschnittlichen Lebenserwartung bei den in Zoos gehaltenen Exemplaren. Seit der Jahrtausendwende hat sich das wieder geändert. Inzwischen erreichen die meisten Arten der fleischfressenden Tiere in Zoos mindestens 40 Prozent des in freier Wildbahn möglichen Maximalalters. Die mit Abstand größten Erfolge bei der Verlängerung des Lebensalters konnte in den letzten Jahrzehnten bei den Untergruppen der Skunks (Mephitidae) erzielt werden. Der Anteil der fleischfressenden, die das artspezifische Durchschnittsalter auch bei der Haltung im Zoo erreicht haben, konnte bei den meisten Arten nahezu verdoppelt werden.
Woraus resultieren diese Erfolge bei der Haltung von Tieren im Zoo?
Rund 60 Prozent aller in Zoos geborenen Löwen werden heute älter als ein Jahr. In den 1970er Jahren schaffte das nur rund ein Drittel aller Löwenbabys. Vor 50 Jahren wurden nur 50 Prozent aller Pandababys in Zoos mindestens ein Jahr alt. Inzwischen schaffen es die Mitarbeiter/innen der Zoos, dass rund 75 Prozent aller Pandababys das Erwachsenenalter genießen können. Zu dieser Entwicklung tragen vor allem zwei Faktoren bei. Einerseits wird in den Zoologischen Gärten überwacht, welche Tiere sich paaren und Nachwuchs zeugen können. Für die Zucht werden ausschließlich gesunde Tiere zugelassen. Anderseits werden die Lebensbedingungen für die Tiere stetig verbessert. Diese Entwicklung zeigt sich in Zoos in Deutschland sehr deutlich. Immer mehr Betreiber bauen die Anlagen um und bieten den Tieren Gehege, die von der Gestaltung her den Bedingungen in ihrem natürlichen Lebensraum sehr ähnlich sind.
Quelle: Zoo Biology, Verband der Zoologischen Gärten
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