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Neozoone verändern die Fauna der Gewässer deutlich und dauerhaft

Strand mit Warnflagge

Einige Neozoone stellen Risiken für einheimische Tierarten dar, indem sie die Zusammensetzungen der vorhandenen Populationen ändern.

Schon seit einigen Jahren beobachten Biologen auch die Neozoone in Flüssen und Seen in Deutschland. Dabei handelt es sich um Tierarten, die sich unter Mitwirkung des Menschen in Regionen ansiedeln können, in denen sie normalerweise nicht heimisch sind. Dabei kann die Hilfe des Menschen bewusst oder unbewusst erfolgen. Ein Beispiel für eine bewusste Unterstützung wäre die Auswilderung von Fischen in hiesige Gewässer, die hierzulande normalerweise nur als Haustiere in Aquarien oder zu Anschauungszwecken in zoologischen Gärten gehalten werden. Eine unbewusste Mitwirkung des Menschen erfolgt durch das unbemerkte Transportieren im Gepäck oder im Ballastwasser von Schiffen.

Die Schwarzmundgrundel zählt zu den aggressivsten Neozoonen

Es besteht Einigkeit darüber, dass die eingewanderte Schwarzmundgrundel zu einer ernst zu nehmenden Gefahr für die Artenvielfalt in den Seen und Flüssen Deutschlands geworden ist. Sogar die Naturschützer/-innen des BUND stufen sie als eine kritische Konkurrenz gegenüber den einheimischen Arten ein. Der Grund dafür ist ihre explosionsartige Vermehrung, die überall nach dem Auftreten erster Exemplare beobachtet wird. Deshalb haben zahlreiche regionale Angelverbände bereits ein Verbot der Nutzung lebender Schwarzmundgrundeln als Köderfische verhängt. In ersten Regionen gilt zudem ein Entnahmegebot für den Fall, dass Grundeln unerwünscht am Angelhaken landen sollten.
Vom Zentrum für Ozeanforschung des Helmholtz-Zentrums in Kiel wurde diese extrem invasive Fischart bereits auf den Status „Gelb“ gesetzt, was wiederum bedeutet, dass sie als mögliche Bedrohung für den Menschen eingestuft wird. Die weltweite Verbreitung der Grundel wird durch einen artenspezifischen Parameter begünstigt. Sie kommen mit Wassertemperaturen zwischen dem Gefrierpunkt und 30 Grad Celsius problemlos klar. Das heißt, sie sind jetzt schon auf die Folgen des Klimawandels bestens vorbereitet.

Warum gelten die Grundeln als potenziell gefährlich?

Anfänglich gab es die Befürchtung, dass die Grundeln den Laich einheimischer Fischarten fressen und damit deren Bestände bis auf ein kritisches Niveau dezimieren. Das konnten wissenschaftliche Untersuchungen bisher nicht bestätigen. Doch ihre massenhafte Vermehrung sorgt vielerorts jetzt schon für eine Platzkonkurrenz sowie Nahrungsmangel für Fischarten, die auf die gleichen Nahrungsquellen wie die Grundeln angewiesen sind. An einigen Stellen haben die Grundeln dafür gesorgt, dass sich die Schadstoffkonzentrationen in den Raubfischen drastisch erhöhen, die für sich die Grundeln als Beutefische entdeckt haben. Dazu gehört in erster Linie der Zander. Für die Angler/-innen und gewerblichen Fischer/-innen sind die Grundeln jetzt schon lästig, denn sie machen einen erheblichen Teil des unerwünschten Fangs aus. Zudem steht die Frage der weiteren Verwendung der Fische, denn ihr geringe Größe macht eine kommerzielle Verwertung nicht rentabel.

Quelle: BUND, FishBase, Helmholtz-Zentrum, Fischereiverband NRW, BfN

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