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Müllaufkommen in Deutschland steigt

Das Müllaufkommen in Deutschland steigt. Das geht aus einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor. Dabei beruft man sich auf die jüngsten Daten aus dem Jahr 2013. Rund 213 Kilogramm Verpackungen landeten pro Bundesbürger und Jahr demnach im Müll.

Im Vergleich zum Vorjahr seien das gut sechs Kilogramm mehr pro Bürger, im Zehn-Jahres-Vergleich sei das Müllaufkommen sogar um 25 Kilogramm angestiegen. 17,1 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle kamen im Jahr 2013 insgesamt zusammen, dazu zählten neben Papier und Kartons vor allem Glas und Kunststoffe. Deutschland hat damit das höchste Verpackungsaufkommen in der gesamten EU.

Wie lässt sich unnötiger Verpackungsmüll vermeiden?

In diesem Zusammenhang erklärte Bärbel Höhn, Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, man müsse Möglichkeiten finden, um unnütze Verpackungen zu vermeiden, bevor sie zu Müll werden. Sie forderte, Anreize zu schaffen, damit „die Kaffeekapsel nicht dreifach verpackt ist“. Auch müssten die im Handel angebotenen Salatgurken nicht noch unnötig mit einer Plastikfolie überzogen werden.

Peter Meiwald, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, erklärte, man entwickle sich immer stärker zur Wegwerfgesellschaft. Produkte würden kürzer genutzt, der Nahrungsmittelkonsum außer Haus steige und es gäbe immer kleinere Einheiten im Handel zu erwerben.

Lebensmittel to go als Verpackungssünder?

In diesem Zusammenhang hieß es auch, dass der Trend zu mehr und mehr Lebensmitteln und Coffee to go dafür sorge, größere Mengen an Verpackungsmüll zu produzieren. Zudem steige der Online-Handel massiv an, so dass immer mehr Kartons für das Versenden der Waren benötigt werden. Außerdem werden immer mehr Produkte importiert und dabei immer seltener auf Mehrwegverpackungen gesetzt. Außerdem entsteht mehr Verpackungsmüll durch kleinere Portionsgrößen, etwa für Single- und Seniorenhaushalte.

Aus dem Umweltministerium kam die Forderung, mehr Verpackungsabfälle zu recyceln. Hierfür plane man bereits ein Wertstoffgesetz. Dieses sieht vor, die bisherige gelbe Tonne bzw. den gelben Sack zu einer Wertstofftonne zu erweitern. Neben klassischen Verpackungen sollen auch Wertstoffe aus Kunststoff und Metall recycelt werden, wie etwa aussortierte Kleiderbügel und Kinderspielzeug.

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, sollen künftig nur noch Produkte in die gelbe Tonne wandern, die nicht mehr als fünf Kilogramm auf die Waage bringen. Am Freitag erläuterte allerdings ein Sprecher des Umweltministeriums, dass die Verbraucher ihren Müll jetzt nicht nachwiegen müssten. Es handele sich vielmehr um eine Richtgröße für die Hersteller, die ab fünf Kilogramm nicht mehr für die Entsorgung zuständig seien und damit keine Lizenzen für das Gelbe-Tonne-System zahlen müssten.

Höhn forderte zudem, dass auch Waschmaschinen, elektrische Zahnbürsten oder Drucker künftig im Rahmen der Gewährleistung wenigstens drei, statt bisher zwei Jahre einwandfrei funktionieren sollten.

Quelle: T-Online

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