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Mit High-Speed-Internet im ICE der Deutschen Bahn

Künftig sollen alle ICE-Züge der Deutschen Bahn mit WLAN ausgestattet werden. Das versprach heute Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube. Bis Ende des Jahres soll das passieren, so dass Geschäftsreisende ihrer Arbeit auch während der Zugfahrt problemlos nachgehen können. Die 5.200 Kilometer lange Strecke, die das Hauptnetz der ICE-Verbindungen der Deutschen Bahn ausmachen, seien technisch bereits auf den notwendigen Standard gebracht worden, so Grube.

Gut ausgebautes Railnet bei der Deutschen Bahn

Im Fachjargon werden die technischen Voraussetzungen der Streckennetze als Railnet bezeichnet. Dabei sind die Züge selbst mit Funkempfängern ausgestattet, so dass sie zu HotSpots werden. Die Telekom arbeitet dabei eng mit der Deutschen Bahn zusammen und verspricht, die Mobilfunkmasten entlang der Bahnstrecken weiter auszubauen.

Derzeit steht der Service bereits auf 3.000 Kilometern zur Verfügung. Auf den übrigen 2.200 Kilometern werde das Ganze noch im Testbetrieb durchgeführt, die Nachrüstung soll aber bis Ende des Jahres vollständig erfüllt sein. Auch 200 der insgesamt 255 ICEs sind bereits mit der nötigen Technik versehen. Die übrigen Wagen sollen ebenfalls bis Jahresende nachgerüstet werden.

Kommt das Internet bei der Deutschen Bahn auch in Regionalzügen?

Mit diesem aktuellen Vorstoß will die Deutsche Bahn ihre Serviceleistungen im Bereich Internet deutlich ausbauen. Schon im vergangenen Jahr wurde die so genannte HotSpot-Initiative gestartet. Mit dieser wurde es möglich, dass Reisende an mehr als 100 deutschen Bahnhöfen täglich 30 Minuten lang gratis per WLAN ins Internet können. Die Infrastruktur wird von der Telekom zur Verfügung gestellt, so dass man bereits Erfahrungen in der Zusammenarbeit sammeln konnte.

Künftig will man das mobile Internet aber auch in Regionalzügen zur Verfügung stellen. Mit Hilfe von „Intrain-Verstärkern“ soll das Mobilfunksignal dort verbessert werden. Ein Ausbau des WLAN-Netzes für die Regionalzüge ist indes nicht geplant.

Deutsche Bahn bleibt weiter hinter europäischer Konkurrenz

Trotz des jetzt bekannt gewordenen massiven Vorstoßes, was die WLAN-Nutzung bei der Deutschen Bahn angeht – sie bleibt hinter der Konkurrenz in den Nachbarländern. In den Niederlanden und Frankreich ist es bereits jetzt möglich, sofort mit Smartphone, Laptop oder Tablet gratis ins Internet zu gehen.

Die Verbindungsqualität schwankt natürlich, je nach Streckenabschnitt. Dennoch wird damit von den internationalen Bahnunternehmen eines klar gemacht: Man will einen freien Internetzugang ermöglichen. Dieser Ansatz wird aber von der Deutschen Bahn nicht verfolgt. Lediglich 30 Minuten Internet gibt es gratis, danach werden die Kunden von der Telekom zur Kasse gebeten. Und das wird auch im ICE nicht anders aussehen. Für die Nutzung wird ein Passwort benötigt, das nur der zahlende Kunde erhält.

Druck auf die Deutsche Bahn aus der Politik

Auch aus der Politik kommt Druck. Bereits im Februar hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt darauf gedrängt, dass die Deutsche Bahn die Internetverbindung an Bahnhöfen und in Zügen ausbauen müsse. Zahlreiche Kunden fahren während der Arbeitszeit mit der Bahn, daher müsse eine Spitzenversorgung angestrebt werden. Derzeit werden gerade einmal an 120 von 5.600 Bahnhöfen HotSpots geboten, das ist nach Meinung des CSU-Politikers zu wenig.

Doch von einer Spitzenversorgung, wie Dobrindt sie fordert, sind die Deutsche Bahn und die Telekom noch meilenweit entfernt. Das bestätigen auch verschiedene Verbraucherportale, die den WLAN-Zugang in den Zügen getestet haben. Während das Einloggen und das Aufrufen der Seiten noch gut funktioniert, beginnen danach die Probleme. Selbst das Telefonieren sei im Zug schwierig, da die dicken Scheiben das Mobilfunksignal zu gut blockieren, heißt es weiter. Diesem Problem will die Bahn mit den „Intrain-Verstärkern“ entgegen wirken.

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