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Mehr Verkehrstote in Deutschland

Im ersten Halbjahr 2015 starben auf deutschen Straßen mehr Verkehrsteilnehmer als noch ein Jahr zuvor. Dabei war die Zahl der Unfälle rückläufig. Insgesamt büßten von Januar bis Juni 2015 1.593 Personen bei Verkehrsunfällen ihr Leben ein. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts zum Thema hervor. Diese Zahl entspricht einem Anstieg um 22 Tote oder 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der Verletzten sank dagegen um fast 5.000 auf etwa 180.900 Personen. Die Zahlen der Unfälle gingen ebenfalls zurück auf 1,16 Millionen. Damit setzt sich der Trend zu sinkenden Unfallzahlen, wie bereits im Vorjahr, fort.

Wie sind die Ergebnisse zur Verkehrssicherheit in Deutschland zu werten?

Stefan Rademacher, Sprecher des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) betrachtet die Ergebnisse mit zweigeteilter Stimmung. Bedauerlich nannte er den Anstieg der Todesfälle, bei den Unfallzahlen freut er sich aber über seit Jahren sinkende Zahlen.

Wie aus den Zahlen ebenfalls zu erkennen ist, lässt sich die steigende Zahl der Todesfälle vor allem auf den Zuwachs verunglückter Motorradfahrer zurückführen. Die allgemeine Witterung hat viele von ihnen leichtsinnig werden lassen, denn der milde Winter, ein warmer und trockener Frühling sorgten nicht selten für gefährliche Fahrmanöver, die in fatalen Unfällen endeten.

Wie Stefan Rademacher erklärt, müssen Motorradfahrer in erster Linie selbst für ihre Sicherheit sorgen. Regelmäßige Sicherheitstrainings und eine gute Vorbereitung auf die Touren werden deshalb empfohlen. Doch genauso könne die Sicherheit im Straßenverkehr verbessert werden, wenn man an den Straßenrändern Schutzplanken mit Unterfahrschutz anbringen würde, so Rademacher weiter.

Besonders gefährliche Straßen in Sachsen-Anhalt?

Differenzen ergaben sich in den Statistiken auch dahingehend, dass die Zahl der Unfalltoten gemessen an der Einwohnerzahl des Bundeslandes deutlich variierten. In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg gab es nur fünf Unfalltote pro eine Million Einwohner. In Bremen lag die Zahl mit acht Toten ebenfalls recht niedrig.

In Sachsen-Anhalt kam man bereits auf 33 Unfalltote pro eine Million Einwohner, in Niedersachsen auf 29 Todesfälle. Wie Rademacher erklärt, steigt das Risiko für Unfälle auf Landstraßen deutlich an. Die sind zwar schön, aber auch sehr gefährlich.

Der DVR empfiehlt zur Erhöhung der Sicherheit auf deutschen Straßen mehr Geschwindigkeitskontrollen. Je häufiger die Autofahrer mit Verkehrskontrollen und der Ahndung zu schnellen Fahrens rechnen müssen, desto eher passt sich der eigene Fahrstil an. Besonders hoch sei die Wirkung, wenn die Verkehrsteilnehmer direkt vor Ort auf ihr Fehlverhalten angesprochen würden. Allerdings reichen für derartige Kontrollen die Kapazitäten der Polizei vor Ort nicht aus.

Wie wichtig das Thema Verkehrssicherheit auch für die Politik ist, zeigte eine Anfrage beim Bundesverkehrsministerium. Nach eigenen Angaben wolle man dieses Jahr 13 Millionen Euro in die Sicherung der Verkehrsteilnehmer investieren. Das sind immerhin 1,5 Millionen Euro mehr als im letzten Jahr.

Quelle: FAZ

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