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Mehr digitale Bildung für deutsche Schüler

Deutsche Schüler sollen besser lernen, mit modernen Kommunikationsmethoden und Co. umzugehen. Darauf haben sich die Fraktionen von Union und SPD verständigt und einen gemeinsamen Antrag entwickelt, der noch an diesem Donnerstag in den Bundestag eingebracht werden soll. Damit will man unter anderem auf die Ergebnisse der „International Computer and Information Literacy Study“ von Ende 2014 reagieren.

In dieser international durchgeführten Studie wurden die Kompetenzen von Schülern beim Umgang mit dem Computer verglichen. Die deutschen Schüler schnitten im Vergleich nur mittelmäßig ab. Innerhalb der EU erreichten sie sogar nur Ergebnisse unterhalb des Durchschnitts. Zudem ergab sich in der Studie, dass Kinder und Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen und/oder mit Migrationshintergrund besonders schlecht abschnitten.

Digitale Bildung: Einsatz von Internet und Computer

Bisher wurden das Internet und die Arbeit mit dem Computer in deutschen Schulen eher vernachlässigt. Auch digitale Lehrmaterialien kamen kaum zum Einsatz. Die Ergebnisse der Studie stehen auch im krassen Widerspruch zu dem Anspruch Deutschlands, „eine fortschrittliche Bildungsnation zu sein“. Deshalb soll der Forderungskatalog jetzt an die Bundesregierung übergeben werden.

Dabei sind klare Forderungen von den beiden Fraktionen gestellt wurden. Unter anderem heißt es, dass

  • ein Breitbandanschluss für alle Schulen kommen soll,
  • das Urheberrecht bildungsfreundlicher gestaltet werden soll, um so eine bessere Grundlage für digitale Lehrmittelfreiheit zu schaffen und
  • ein „Pakt für Digitale Bildung“ abgeschlossen werden soll.

Mit diesem Pakt erhofft man sich, die Aktivitäten von Wirtschaft, Gesellschaft und Staat bündeln zu können. So könnten die digitale Ausstattung und die Infrastruktur der Schulen verbessert werden. „Didaktisch sinnvolle Projekte“ sollen den Plänen der Fraktionen zufolge ebenfalls unterstützt werden. Auch für Schüler, deren finanzielle Mittel es ihnen nicht erlauben, sich ein digitales Endgerät zu kaufen, soll es Unterstützung geben.

Digitale Bildung vs. Kulturhoheit der Länder

Allerdings haben die Länder die Kulturhoheit und es gibt ein Kooperationsverbot. Daher hat der Bund nur begrenzt die Möglichkeit, direkt aktiv zu werden. Aus diesem Grund wollen beide Koalitionsfraktionen einen Länderstaatsvertrag abschließen. In diesem sollen dann unter anderem folgende Punkte vereinbart werden:

  1. Förderung von zeitgemäßem und altersgerechtem Informatikunterricht bereits ab der Grundschule,
  2. Verbesserung der Aus- und Fortbildung von Lehrern,
  3. Entwicklung von bundeseinheitlichen Mindeststandards zur „digitalen Informations- und Medienkompetenz für die unterschiedlichen Altersstufen“

Die Befürworter des Antrags erklären weiterhin, dass es notwendig sei, das Verständnis von Logik und Informatik, von Algorithmen als Sprache der digitalen Welt, zu verstehen, um einen selbstbestimmten Umgang mit der Digitalisierung zu erreichen. Dabei müssten die digitalen Lehrinhalte fächerübergreifend und verpflichtend eingeführt werden. Nur dann könnte die Medienbildung ausreichend breit und tief angelegt werden.

Quelle: Süddeutsche

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