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Grundschulangebot für Kinder laut UNESCO Mangelware

Die UNESCO hat am Donnerstag in Neu Delhi und Paris einen Erziehungsbericht vorgestellt. Aus diesem geht hervor, dass nur in etwa der Hälfte aller Länder weltweit ein flächendeckendes Grundschulangebot zur Verfügung steht. Demnach können fast 100 Millionen Kinder weltweit nicht einmal die Volksschule abschließen.

Bereits im Jahr 2000 hat man das Ziel einer messbaren „Bildung für alle“ gefasst, doch nur in einem Drittel der Länder konnte dieses Ziel auch tatsächlich erreicht werden, wie die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen mitteilte. Es wären mindestens 20 Milliarden Euro zusätzlich nötig – pro Jahr wohlgemerkt – um die neuen Bildungsziele wenigstens bis zum Jahr 2030 umzusetzen, rechnet die UNESCO in ihrem Bericht weiter vor.

Bildungsziel von 164 Staaten laut UNESCO nicht erreicht

164 Staaten hatten sich vor nunmehr 15 Jahren darauf geeinigt, verbindliche Bildungsziele zu erfüllen. Dafür sollte die frühkindliche Bildung ausgebaut und eine grundlegende Schulbildung für jedes Kind angeboten werden. Außerdem sollten die Lernbedürfnisse der Jugendlichen abgesichert und die Analphabetenrate bei Erwachsenen wenigstens um die Hälfte gesenkt werden. Zudem ging es darum, Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu beseitigen und die Bildung in ihrer Qualität zu verbessern.

Irina Bokowa, Generaldirektorin der UNESCO, erklärte, dass man weltweit deutliche Fortschritte im Bereich der Bildung gemacht habe. So seien heute mehrere Millionen Kinder mehr als noch vor wenigen Jahren in der Schule. Trotzdem seien die einst gesetzten Ziele noch lange nicht erreicht. Insbesondere die Mädchen und die Ärmsten sollten mit speziellen Strategien gefördert werden, um so dem Analphabetentum entgegenzutreten.

Doch nur jedes vierte der 164 Länder hat eine Senkung der Analphabetenrate um 50 Prozent erreicht. Bei zwei Dritteln der weltweit 781 Millionen erwachsenen Analphabeten handelt es sich um Frauen. In Südafrika wird das besonders deutlich, kann dort doch jede zweite Frau weder lesen noch schreiben.

Insbesondere die Situation des Nachwuchses in Krisengebieten wird im aktuellen Bericht von der UNESCO kritisiert. Jedes dritte Kind, das nicht zur Schule geht, lebt in einem solchen Krisengebiet. Ebenfalls gilt die Armut immer noch als wichtiger Faktor für ein Leben ohne Bildung. Bei den Ärmsten ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder die Volksschule nicht abschließen, fünfmal so hoch wie bei den Reichsten.

Quelle: Der Standard

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