Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Manuela Schwesig setzt sich gegen Rollenklischees zur Wehr

Die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig zeigt sich besorgt über die gesellschaftlichen Rollenklischees. Frauen könnten es der Gesellschaft nicht recht machen. Entscheiden sie sich bewusst gegen Kinder und sind beruflich erfolgreich, werden sie als egoistische Karrierefrauen betitelt. Bekommen Frauen Kinder und bleiben daheim, sind sie das Heimchen am Herd und wenn sie trotz Kindern arbeiten gehen, werden sie als Rabenmütter verschrieen. Deshalb will die Ministerin mehr Gelassenheit in Deutschland sehen. Sie verweist dabei auf Frankreich, wo man mit Kindern viel entspannter umgeht. Insbesondere Frauen setzen weder sich, noch andere so unter Druck, wie es hierzulande üblich ist.

Künstliche Befruchtung nicht nur für Ehepaare

Ebenfalls fordert Schwesig, dass die Kostenübernahme für die künstliche Befruchtung nicht länger nur Ehepaaren vorbehalten ist. Auch nicht verheiratete Paare, die schon länger zusammenleben, sollen die Kinderwunschbehandlung finanziert bekommen. Wenn wir an der bisherigen Vorgehensweise festhalten und nur Ehepaaren beim Kinderwunsch entgegen kommen, geht das „total an der Lebenswirklichkeit vorbei“, so Schwesig.

In dem Bericht heißt es weiter, dass es eine bisher unveröffentlichte Studie des Delta-Instituts für Sozial- und Ökologieforschung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums gebe. In dieser sei klar geworden, dass ein Viertel der kinderlosen Deutschen zwischen 20 und 50 Jahren nicht bewusst auf Nachwuchs verzichtet habe. Lediglich 13 Prozent von ihnen gaben an, dass sie sich bewusst gegen Kinder entschieden haben. In den meisten Fällen sei die Kinderlosigkeit dagegen nur eine zeitlich befristete Haltung gegenüber dem Thema.

Kinderwunsch wird in Deutschland auf höheres Alter verschoben

Weiterhin ergab die Studie den Berichten zufolge, dass immer mehr Deutsche einen Kinderwunsch nach hinten verschieben. So waren 79 Prozent der Personen zwischen 20 und 29 Jahren in Deutschland kinderlos. 72 Prozent der Frauen und 85 Prozent der Männer in diesem Alter hatten noch keinen Nachwuchs. Zwischen 40 und 50 Jahren war es noch jeder Vierte, der ohne Nachwuchs da stand – insgesamt 18 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer.

Dabei ist der Kinderwunsch aber bei beiden Geschlechtern fast gleich groß. So wollten 56 Prozent der Frauen ohne Kind zwischen 20 und 50 Jahren ganz sicher noch ein Kind bekommen, bei den Männern waren es 48 Prozent. Auch wurden die Paare mit Kinderwunsch betrachtet. So gaben 38 Prozent der nicht verheirateten kinderlosen Paare an, sich ein Kind zu wünschen, bei den Ehepaaren waren es nur 19 Prozent.

Quelle: Focus

About Author