Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

UNICEF stellt Bericht zu Milleniumszielen für Kinder vor

Die UNICEF, genauer das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat in Köln den jüngsten Bericht „Fortschritt für Kinder“ vorgestellt. Die Bilanz ist verhalten positiv, was die Umsetzung der gesetzten Milleniumsziele angeht. Dennoch lasse die internationale Gemeinschaft Millionen Kinder im Stich, hieß es bei der Präsentation, wenn nicht endlich die am stärksten benachteiligten Familien in den Mittelpunkt der Entwicklungspolitik gestellt werden.

Milleniumsziele der UNICEF nur teilweise erreicht

Insgesamt habe es deutliche Fortschritte in der Lebenssituation der Kinder weltweit gegeben. Es gibt aber nach wie vor teils sehr ungleiche Startchancen für die Kleinen, so dass ein Großteil von ihnen alleine deshalb zum Leben in Armut verurteilt sei. UNICEF-Direktor Anthony Lake erklärte, dass man mit den Milleniumszielen zwar „außergewöhnliche Fortschritte“ gemacht habe, dass aber gleichzeitig deutlich werde, wie viele Kinder man zurück lasse.

Besonders dramatisch: Fast sechs Millionen Kinder sterben nach wie vor Jahr für Jahr noch vor dem fünften Geburtstag – sehr häufig an vermeidbaren Krankheiten. Auch besuchen rund 121 Millionen Kinder und Jugendliche keine Schule. 289.000 Frauen überleben die Geburt des eigenen Kindes nicht.

Kindersterblichkeit geht laut UNICEF zurück

Trotz der erschreckenden Zahlen gibt die UNICEF an, dass es Verbesserungen bei der Kindersterblichkeit gegeben habe. 1990 starben noch 12,7 Millionen Kinder weltweit, heute sind es „nur“ noch sechs Millionen. Damit konnte die Kindersterblichkeit um mehr als die Hälfte reduziert werden. Auch die chronische Mangelernährung und Untergewicht bei Kindern hätten um 42 Prozent abgenommen, heißt es weiter. Dadurch sollen insgesamt 100 Millionen Kinder weniger als bisher in ihrer Entwicklung beeinträchtigt sein. Bei der Zahl der Kinder, die eine Schule besuchen, gab es ebenfalls deutliche Fortschritte. 1990 waren es noch 102 Millionen Kinder, die nicht zur Schule gingen, 2015 nur noch 58 Millionen.

Mit dem Bericht wendet sich die UNICEF an die Regierungen. Diese sollen im September die neue internationale Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen verabschieden. Dabei sollen „Nachhaltige Entwicklungsziele“ die Milleniumsziele ablösen. Diese wurde im Jahr 2000 von der UN beschlossen. Bis 2015 sollte die Zahl der Menschen, die in absoluter Armut leben, also weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben, halbiert werden. Fortschritte bei Bildung, Gesundheitsversorgung, Gleichberechtigung und ökologischer Nachhaltigkeit waren weitere Milleniumsziele. Lake forderte in der Präsentation der jüngsten Bilanz zudem dazu auf, vor allem die ärmsten Kinder in den Mittelpunkt der neuen „Nachhaltigen Entwicklungsziele“ zu stellen.

Quelle: Tagesschau

About Author