Die Lhasa-Bahn in China, die am 1. Juli 2016 ihr zehnjähriges Jubiläum begeht, kann einige Rekorde für sich beanspruchen. Auf der 1.956 Kilometer langen Strecke befindet sich der weltweit höchste Punkt, der von einer Eisenbahn passiert wird. Er liegt auf einer Höhe von 5.072 Metern über dem Meeresspiegel und übertrumpft damit den Zweitplatzierten (die Peruanische Zentralbahn) um 255 Höhenmeter. Der zweite Rekordpunkt ist der an der Lhasa-Bahn gelegene Bahnhof Tanggula. Er befindet sich auf 5.068 Höhenmetern und ist damit der höchstgelegene Bahnhof der ganzen Welt. Auch auf der Rangliste der am höchsten gelegenen Eisenbahntunnel befindet sich die Lhasa-Bahn mit 4.905 Metern auf dem ersten Platz.
Eine echte technische Herausforderung war bereits bei Bau der Lhasa-Bahn zu meistern, da ein erheblicher Teil der Stecke auf Permafrostboden gebaut werden musste. Hier ging es darum, den in der kurzen Sommerzeit entstehenden Matsch zu bewältigen. Zur Stabilisierung dieser Abschnitte nutzten die Ingenieure die Ammoniak-Kühlung. Insgesamt wurden am Verlauf der Lhasa-Bahn 10.000 der Ammoniak-Kühlstäbe verbaut. Große Teile der Strecke der Lhasa-Bahn sind mit Einzäunungen versehen, damit die Züge von den Yak-Herden nicht zum Anhalten gezwungen oder zum Entgleisen gebracht werden können. Andere Teile der Trasse werden durchgängig von Sicherheitskräften bewacht.
Bei der Fahrt mit der Lhasa-Bahn bestehen gesundheitliche Risiken
Wer mit der Lhasa-Bahn fahren möchte, kann nicht einfach nur eine Fahrkarte kaufen und einsteigen. Ein Zustieg ist nur dann möglich, wenn eine spezielle Erklärung zur psychischen und physischen Gesundheit der Fahrgäste unterzeichnet wurde. Außerdem gibt es medizinisch geschulte Zugbegleiter und die Waggons selbst sind mit Düsen ausgestattet, über die zusätzliche Sauerstoff in die Waggons geblasen werden kann. Das ist notwendig, weil durch die enorme Höhe, die von den Zügen passiert wird, das Risiko für die Ausbildung der Höhenkrankheit besteht. Alle Personenzüge fahren mit zwei Lokomotiven. Sie erreichen theoretisch eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde, dürfen aber auf den Teilen der Strecke, die über Permafrostboden führen, höchstens mit 100 Kilometern pro Stunde fahren. Auf allen anderen Streckabschnitten beträgt die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit 120 Kilometer pro Stunde.
Quelle: chinatibettrain
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