Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Leitzinsen: EZB und Fed sind sich ziemlich einig

stack of dollars

Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die amerikanische Federal Reserve sehen die Zeit für umfangreiche Anpassungen der Leitzinsen noch nicht gekommen.

Bei den Entscheidungen über die Leitzinsen beachten die Europäische Zentralbank (kurz EZB) und die amerikanische Federal Reserve (kurz Fed) nicht nur reine Geldmarktfaktoren. Auch die Entwicklung der Arbeitslosenquote fließt mit ein. Hinzu kommen verschiedene Indikatoren, aus denen sich die zeitnahe Entwicklung der Wirtschaftskraft ableiten lässt. Hier ergeben sich aktuell sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks konträre Entwicklungen. Sie haben dazu geführt, dass die FED die Leitzinsen unverändert lässt, nachdem die EZB zuletzt nur eine minimale Veränderung beschlossen hatte.

Warum nimmt die Fed bei den Leitzinsen keine Änderungen vor?

Die Arbeitsmarktfaktoren sendeten in den USA zuletzt nicht mehr nur positive Signale. Zwar gab es immer noch Zuwächse bei der Gesamtzahl der Beschäftigten, aber die Diagrammkurve verlief flacher. Zudem war ein leichter Anstieg der Arbeitslosenquote zu verzeichnen. Das ist ein Zeichen, dass die Wirtschaft des Landes keine zusätzlichen Belastungen verträgt. Sie wären bei einer Anhebung der Leitzinsen zu beobachten, weil sie kreditfinanzierte Investitionen verteuern. Die Inflationsrate in den USA lag im Juni offiziellen Angaben zufolge bei 3 Prozent. Die Fed und die US-Regierung haben ebenso wie die Europäische Union und die EZB das Ziel, die Inflationsrate stabil bei einem Wert von 2 Prozent zu halten. Dass die Fed trotzdem die Leitzinsen bei der aktuellen Entscheidung nicht angehoben hat, liegt nicht nur an den bereits genannten Faktoren. Die Inflationsrate in den USA war zuletzt von 3,3 Prozent (Mai 2024) auf 3 Prozent (Juni 2024) gesunken und die Währungshüter erwarten eine weitere Senkung auf 2,8 Prozent für den Juli 2024. Aktuell deuten viele Faktoren darauf hin, dass die Fed im Herbst eine Senkung der Leitzinsen beschließen könnte.

Deutschland ist bei der Inflationsrate näher am Zielwert

Nach den vorläufigen Auswertungen weist das Statistische Bundesamt für den Juli 2024 für Deutschland eine Inflationsrate von 2,3 Prozent aus. Damit liegt die Bundesrepublik gerade einmal noch 0,3 Prozent über dem Zielwert der EZB. Im Juni 2024 waren es 2,2 Prozent gewesen nach 2,4 Prozent im Mai und 2,2 Prozent im April. Auch in ganz Europa hat sich die Inflationsrate inzwischen auf einem verträglichen Wert eingependelt. Nach den offiziellen Angaben von Eurostat liegt der vorläufig ermittelte Satz für den Monat Juli 2024 bei 2,6 Prozent nach 2,5 Prozent im Juni. Der Minimale Zinsschritt der EZB war deshalb zu erwarten. Finanzmarktanalysten gehen aktuell davon aus, dass von der EZB im September 2024 eine weitere Anpassung vorgenommen wird.

Quelle: Eurostat, Fed, EZB, Statistisches Bundesamt

About Author