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Nachfrage nach Studienkrediten eingebrochen

Three students sitting together at their working place, writing with pencils and studying scientific

Die Sparer freut es, wer einen Kredit aufnehmen muss, stöhnt: Die steigenden Zinsen haben wie immer zwei Seiten der Medaille.

Das zeigt sich jetzt auch bei den Studienkrediten, die jungen Menschen eigentlich eine Ausbildung ermöglichen sollen. Aufgrund der hohen Zinsen, die selbst der staatseigene Marktführer für Studienkredite verlangt, ist die Nachfrage nach selbigen jedoch regelrecht eingebrochen.

Studienkredite für immer weniger Menschen eine Option

So geht aus einer Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor, dass immer weniger Studenten in Deutschland ihre Ausbildung mit einem Studienkredit finanzieren. Die Zahl der neu abgeschlossenen Kredite sank bereits im letzten Jahr deutlich und fiel laut „CHE-Studienkredit-Test 2023“ auf 23.820. Das sind rund 9.000 Verträge weniger als noch 2021, prozentual ergibt sich ein Rückgang von 28 Prozent. Der Trend ist allerdings schon länger zu beobachten und nicht allein mit den gestiegenen Zinsen zu erklären. Die CHE beobachtet ihn bereits seit über 15 Jahren.

Ausnahmen gab es lediglich im Jahr 2020. Aufgrund der Corona-Maßnahmen stieg die Zahl der neuen Verträge damals sprunghaft an. Befristet wurde der Studienkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) damals zinsfrei gestellt und sogar für ausländische Studenten angeboten.

Acht Prozent Zinsen sind zu viel

Die KfW ist dabei Marktführer bei Studienkrediten. Trotzdem hat sie 2022 mit 15.500 Neuverträgen fast ein Drittel weniger abgeschlossen als im Vorjahr. Seit April 2023 ist der Effektivzinssatz nochmals deutlich auf fast acht Prozent gestiegen. Das ist der mit Abstand höchste Zinssatz aller Anbieter am Markt.

Diese hohen Zinsen bemängeln auch Experten, sei doch der Studienkredit oft das letzte Mittel, wenn andere Finanzierungsoptionen nicht mehr infrage kommen. Laut dem CHE bekommen derzeit in Deutschland rund 63.000 Studenten Gelder aus einem Bildungsfonds oder einem Studienkredit. Das sind allerdings gerade einmal 2,2 Prozent der an den Hochschulen eingeschriebenen Studenten. Monatlich werden rund 35 Millionen Euro ausgezahlt, das sind etwa 557 Euro pro Person.

Quelle: dpa

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