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Länderspiel Deutschland – Niederlande abgesagt

Eigentlich sollte das für gestern angesetzte Spiel zwischen Deutschland und den Niederlanden nach den Anschlägen auf Paris am vergangenen Freitag Symbolcharakter erhalten. Es sollte dafür stehen, dass der Terror in Europa nicht gewinnen kann, dass die Europäer ihr Leben genauso weiterleben wollen, wie bisher. Doch dann kam alles ganz anders.

91 Minuten vor dem Anpfiff des Spiels, bei dem der sportliche Gedanke doch deutlich in den Hintergrund getreten war, wurde es abgesagt. Das Stadion musste geräumt werden, da sich „konkrete Hinweise“ auf einen geplanten Anschlag des IS ergeben hatten. Demnach, so die ersten Meldungen gestern Abend, gab es Hinweise darauf, dass Sprengstoff im Stadion gezündet werden sollte. Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius wollten sich auf der mehrfach verschobenen Pressekonferenz zu den genauen Hintergründen allerdings nicht äußern, baten bei der Bevölkerung um einen „Vertrauensvorschuss“. Nur so könne gewährt werden, dass man weiterhin Hinweise erhielte, man müsse die Hinweisgeber schützen und wolle keine Panik unter der Bevölkerung aufkommen lassen. Mittlerweile scheint jedoch klar zu sein, dass die Hinweise von ausländischen Geheimdiensten kamen, wie Bayerns Innenminister Herrmann bestätigte.

Hannover: Hauptbahnhof teilweise gesperrt

Nachdem der vermutlich geplante Anschlag auf das Stadion in Hannover vereitelt werden konnte, wurde später noch der Hauptbahnhof der niedersächsischen Landeshauptstadt teilweise gesperrt. In einem IC wurde ein verdächtiges Päckchen entdeckt. Ein Mitfahrer hatte dieses deponiert und flüchtete, als eine andere Reisende ihn an sein Gepäckstück erinnerte, als er den Zug verlassen wollte. Die ohnehin in Alarmbereitschaft versetzte Polizei untersuchte das Gepäckstück akribisch. Röntgenbild und Spürhunde gaben Anlass zu der Annahme, dass es sich um eine Bombe handeln könnte, so Sandra Perlebach, Bundespolizeisprecherin, gegenüber der Tagesschau.

Wie sich herausstellte, habe es sich aber um eine „gut gebaute Atrappe“ gehandelt. Es sei dennoch nicht auszuschließen, dass das Paket mit Sprengstoff in Berührung gekommen sei, so Perlebach weiter. Man geht bei der Bundespolizei mittlerweile davon aus, dass es sich bei dem Mann um einen Trittbrettfahrer handelt. Derzeit werden die Videoaufnahmen aus dem IC ausgewertet, um den verdächtigen Mann zu ermitteln, wie der NDR in den frühen Morgenstunden bekannt gab.

Weitere Entwicklungen der letzten Terror-Nacht

Doch nicht nur in Hannover gab es eine Terrormeldung, sondern es wurden weitere Tatsachen rund um die Anschläge von Paris bekannt. So sollen einige der Attentäter in der französischen Hauptstadt bereits auf dem Radar der US-Geheimdienste gewesen sein, wie Mitglieder des Repräsentantenhauses bestätigten. So erklärte einer der Abgeordneten, der nicht näher benannt wurde, dass alle bis auf einen Verdächtigen bereits auf der US-Flugverbotsliste als identifizierte Angreifer standen.

Zudem könnte es nach den Anschlägen von Paris Bewegung in der verzwickten Lage mit Russland geben. Russlands Ministerpräsident Medwedew forderte den gesamten Westen auf der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) auf, die Differenzen beizulegen und den Terrorismus gemeinsam zu bekämpfen.

Mittlerweile wurde auch bekannt, dass zwei Flüge der Fluggesellschaft Air France wegen Drohungen umgeleitet werden mussten. Eine der Maschinen war gerade von Washington nach Paris unterwegs und musste in Halifax notlanden. Die zweite Maschine sollte von Los Angeles nach Paris fliegen, wurde aber nach Salt Lake City umgeleitet. Beide Maschinen konnten sicher landen, die Passagiere wurden evakuiert.

Im Zusammenhang mit den Anschlägen auf Paris wurden zudem in den frühen Morgenstunden große Razzien in einem Vorort von Paris durchgeführt. In Saint-Denis sind Spezialeinsatzkräfte vor Ort, es kam in der Nacht bereits zu einer Schießerei, bei der mehrere Polizisten verletzt wurden. Mittlerweile haben sich die Verdächtigen nach Angaben der Agentur AFP in einem Haus verschanzt. Die Sicherheitskräfte sperrten den Bereich rund um den Place Jean Jaures großflächig ab.

Quelle: Tagesschau

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