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Kredite dürften auch weiterhin günstig bleiben

Wer sich derzeit mit dem Gedanken trägt, einen Kredit aufzunehmen, dürfte noch durch das gesamte Jahr 2017 hinweg günstige Zinsen in Anspruch nehmen können. Von der Europäischen Zentralbank, kurz EZB, gibt es derzeit keine Signale für eine Anhebung der Leitzinsen. Viele potentielle Kreditkunden in Europa hatten eine Abkehr von der Niedrig- und Minuszinspolitik der EZB befürchtet, nachdem die amerikanische Fed die Leitzinsen angehoben hatte. Doch Mario Draghi wird sich diesem Vorbild zumindest vorerst nicht anschließen.

EZB bekommt Rückendeckung vom IWF

Die Finanzexperten des Internationalen Währungsfonds, kurz IWF, sind ebenfalls der Meinung, dass die Zeit für eine Erhöhung der Leitzinsen der EZB noch nicht gekommen ist. Sie benennen als Grund vor allem die Entwicklung der Inflationsrate. Sie hatte in Deutschland den Zielwert von zwei Prozent in den ersten Monaten des Jahres 2017 erreicht, aber im gesamten europäischen Raum liegt die sogenannte Kerninflationsrate mit 1,2 Prozent noch deutlich unter dem von der EZB vorgegebenen Zielwert. Deshalb sollte die EZB nach Meinung des für den IWF als Finanzmarktchef tätigen Analysten Tobias Adrian ihre aktuelle Zinspolitik noch für einige Zeit in unveränderter Form fortsetzen, auch wenn vor allem Deutschland eine Zinsanhebung nachdrücklich fordert. Das heißt auch, dass die EZB durch das gesamte Jahr 2017 hinweg weiter Wertpapiere ankaufen wird. Dabei soll ein Gesamtvolumen von 60 Millionen Euro pro Monat erreicht werden.

Was macht das Festhalten an den Nullzinsen noch notwendig?

Zwar sehen in den wirtschaftlich wichtigsten Ländern Europas die Konjunkturdaten aktuell gut aus, doch das könnte sich jederzeit ändern. Hier macht sich vor allem die Unsicherheit in Bezug auf die Wirtschaftspolitik von Donald Trump bemerkbar. Die USA sind nach wie vor das wichtigste Exportziel der europäischen Länder. Vor allem Deutschland verzeichnet hier einen erheblichen Exportüberschuss, welcher Donald Trump ein „Dorn im Auge“ ist. Würde er die bereits mehrfach angekündigten Importsteuern durchsetzen, könnte die deutsche Exportquote massiv einbrechen. Betroffen davon wären die ohnehin durch die Dieselskandale angeschlagenen Autobauer und ihre Zulieferer. Die Nullzinsen und günstigen Kredite müssen also die nächsten Monate ein Anreiz bleiben, um Investitionen trotz dieser politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zu tätigen.

Quelle: dpa, Reuters

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