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Sicherheitslücke bei O2 macht mTAN bei Online-Banking anfällig

Die meisten Banken haben schon vor einigen Jahren die TAN-Blöcke auf Papier abgeschafft. Alternativ wurde das mTAN-Verfahren angeboten, bei dem die TANs als SMS ans Handy verschickt werden. Nun wurde bekannt, dass eine Sicherheitslücke im Signalling System #7, auch kurz SS7 genannt, ein gravierendes Risiko für Hackerangriffe auf die Bankkonten nach sich zieht. Betroffen sind bisher vor allem die Bankkunden, bei denen der Zugriff auf das Online-Banking und die Zusendung der TAN-SMS per O2 geschieht. Allerdings ist zu beachten, dass das Signalling System #7 auch von anderen Providern genutzt wird. Es ist im Mobilfunk zuständig für den grenzüberschreitenden Abgleich von Daten. Nach Angaben gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ wurde die Sicherheitslücke zumindest bei O2 inzwischen geschlossen.

Wie laufen die Hackerangriffe auf die Bankkonten ab?

Zuerst verschaffen sich die Angreifer mit Pishing-Attacken die Zugangsdaten der Bankkunden. Außerdem benötigen sie die Rufnummer des Handys, an welche die TAN per SMS verschickt wird. Unter Ausnutzung der Sicherheitslücke ist es den Hackern dann möglich, das Handy des Bankkunden unbemerkt in ein anderes Netz einzubuchen und sämtliche dorthin geschickten Nachrichten an eine andere Rufnummer umzuleiten. Auf diese Weise haben die Hacker den vollen Zugriff auf das Online-Banking und können auch Überweisungen autorisieren. Bei den Bankkunden, die kein Limit für Einzelüberweisungen und kein Tageslimit gesetzt haben, kann binnen weniger Minuten das gesamte Guthaben samt des eingeräumten Dispokredits von den Hackern gestohlen werden.

Welche Konsequenzen leiten sich daraus ab?

Schon von Beginn an gab es Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des mTAN-Verfahrens, das nicht nur beim Online-Banking angewendet wird. Auch einige staatliche Lotteriegesellschaften nutzen das MTAN-Verfahren zur Autorisierung von Spielaufträgen. Dort sind derartige Hackerangriffe für die Ausführenden allerdings wenig lohnenswert, weil Gewinne ausschließlich auf ein verifiziertes Bankkonto überwiesen werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einen mobilen TAN-Generator verwenden. Er erfordert eine einmalige Investition und funktioniert im Gegensatz zur SMS-TAN auch im Ausland. Wer noch dazu ein wenig plant und die Möglichkeit der Terminüberweisung nutzt, kann vor der Ausführung prüfen, ob die Bank die korrekten Daten übermittelt bekommen hat.

Quelle: CHIP, Süddeutsche Zeitung

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