Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Krankenhausstudie 2019: Viele Kliniken arbeiten nicht mehr rentabel

Für die Krankenhausstudie 2019 hat das international tätige Marketinginstitut Roland Berger die Führungsetagen von rund 400 Kliniken befragt. Die Resultate sind erschreckend, denn zahlreiche Kliniken erwarten für das Jahr 2019 ein wirtschaftliches Defizit./main>
Das ist insbesondere deshalb interessant, weil zeitgleich die Mehrheit der Kliniken bei den Befragungen für die Krankenhausstudie 2019 steigende Umsätze für das laufende Jahr angegeben hat. Die Probleme sind vielseitiger Natur.

Wie sehen die Erwartungen im Krankenhausreport 2019 aus?

Aktuell nehmen rund 81 Prozent der befragten Klinikchefs an, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer Klinik in der nächsten Zeit verschlechtern wird. In den Jahren 2017 und 2018 kam eine solche Antwort von 60 Prozent der Befragten. Der Anteil der Krankenhäuser, die 2019 mit einem wirtschaftlichen Defizit rechnen, liegt bei 47 Prozent. Das bedeutet eine Steigerung um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Nur noch 32 Prozent der Klinikchefs rechnen damit, im laufenden Jahr einen Überschuss zu erwirtschaften. Kurios ist das angesichts der Umsatzerwartungen, denn rund 65 Prozent der befragten 400 Kliniken gaben an, dass sie von einer Umsatzsteigerung im Jahr 2019 ausgehen. Das lässt nur den Rückschluss zu, dass die Kostensteigerungen für die schlechte Einschätzung der weiteren Entwicklung verantwortlich sind.

Welche weiteren Ursachen benennt der Krankenhausreport 2019?

Ein Problem der Krankenhäuser in Deutschland ist die Tatsache, dass die Zahlen der stationär aufgenommen Patienten allgemein stagniert und vielerorts sogar rückläufig ist. Immer mehr Patienten wünschen sich auch bei kleineren Operationen eine ambulante Behandlung. Als zweite Ursache benannten die Befragten die Auswirkungen der Aktivitäten der Medizinischen Dienste der Krankenkassen. Aber auch die verstärkten Bemühungen um die Prävention wirken sich auf die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland durch einen Rückgang der stationären Behandlungen aus. Hinzu kommt der erhöhte Aufwand bei der Beschaffung dringend benötigter Fachkräfte.

Ebenfalls negative Auswirkungen haben der Kostendruck und der Effizienzdruck. Hier spielen vor allem die Sachkosten und Investitionskosten die Hauptrolle. Immer mehr Kliniken können die Investitionen nicht mehr über Eigenkapital realisieren, sondern sind auf Fördermittel und Kredite angewiesen. Die Kredite belasten die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage zusätzlich. Rund 34 Prozent der Klinikchefs sind der Meinung, nicht ausreichend investieren zu können. 22 Prozent gaben sogar an, keine ausreichenden Überschüsse für die Refinanzierung von Krediten zu haben. Alle Chefetagen der für den Krankenhausreport 2019 befragten Kliniken sind sich einig, dass die bereitgestellten Fördermittel nicht ausreichen.

Quelle: Roland Berger GmbH

About Author