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Kosten für den Flughafen BER steigen weiter an

Mittlerweile wird der künftige Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg schon scherzhaft als „Milliardengrab“ bezeichnet. Wundern muss das niemanden, denn inzwischen steht fest, dass weiteres Geld in das Projekt gepumpt werden muss. Offiziellen Verlautbarungen zufolge sind noch einmal Kredite in Höhe von 1,1 Milliarden Euro notwendig. Besonders makaber: Der Bund sowie die beteiligten Länder Brandenburg und Berlin sollen in voller Höhe für die neuen Kredite bürgen. Das heißt im Klartext: Können die Betreiber die Kredite nicht zurückführen, müssen die Steuerzahlen in die Bresche springen.

Inzwischen kostet der Flughafen BER bereits 6,9 Milliarden Euro

Die Gesamtsumme von 6,9 Milliarden Euro steht schon seit dem Sommer 2015 fest. Doch nicht alles fließt unmittelbar in die Baukosten. Das sind „nur“ 5,34 Milliarden Euro. Weitere 1,56 Milliarden Euro dienen als Finanzpuffer, sind für Zinszahlungen notwendig oder sollen für mögliche Zusatzerweiterungen des Bauprojekts ausgegeben werden. Auf die Bundesländer Berlin und Brandenburg entfallen von den genannten Bürgschaften je 37 Prozent. Zu einem reichlichen Viertel wird der Bund die notwendigen Bürgschaften übernehmen. Diese Verteilung entspricht den Anteilen, die der Bund und die beiden Länder an der Betreibergesellschaft des Flughafens BER halten.

EU-Kommission muss den neuen Krediten noch zustimmen

Die finanzielle Situation der Betreibergesellschaft ist jetzt schon brenzlig, denn es schlagen bereits rund 2,4 Milliarden Euro Bankkredite zu Buche. Für die 1,1 Milliarden Euro Zusatzkredit wird die Zustimmung der EU-Kommission benötigt, auf welche die Betreibergesellschaft noch vor der Sommerpause hofft. Verweigert die EU-Kommission die Zustimmung zu den neuen Krediten, droht eine Verlangsamung des Baufortschritts. Das könnte bedeuten, dass auch die aktuell für das Jahresende 2017 geplante Inbetriebnahme in Gefahr wäre. Hinzu käme das Risiko, dass zusätzlich über das Jahr 2020 hinaus Zuschüsse zum Betrieb notwendig wären. Ab 2020 soll der Flughafen BER planmäßig rentabel arbeiten. Das leiten die Verantwortlichen aus den aktuell steigenden Zahlen von Passagieren ab, die in den Flughäfen Berlin-Schönefeld und Berlin-Tegel abgefertigt werden.

Quelle: Focus

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