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Komplette Häuser aus dem 3D-Drucker sind keine Utopie mehr

Die Einsatzmöglichkeiten der 3D-Drucker decken inzwischen eine riesige Bandbreite ab. Nun bietet ein amerikanisches Startup komplette Häuser an, die mit einem mobilen 3D-Drucker vor Ort „gebaut“ werden. Sie sind sehr günstig und können blitzschnell erstellt werden.

Dass ein Haus binnen 24 Stunden gebaut werden kann, ist nicht neu. Diesen Vorteil können bereits die Bauherren nutzen, die sich für ein Haus aus industriell vorgefertigten Bauteilen entscheiden. Nun gibt es aber auch noch eine andere Möglichkeit, so schnell zu den eigenen vier Wänden zu kommen. Von einem amerikanischen Startup namens ICON werden Häuser aus dem 3D-Drucker angeboten.

Wer entwickelte die Häuser aus dem 3D-Drucker?

Bei den drei Gründern Alex Le Roux, Jason Ballard und Evan Loomis stand der Wunsch im Vordergrund, etwas gegen das weltweit vorhandene Problem der Obdachlosigkeit zu tun. Jason Ballard bringt umfangreiche Erfahrungen durch seine Tätigkeit bei TreeHouse mit. Das Unternehmen beschäftigt sich bereits längere Zeit mit dem Bau von ökologisch verträglichen Häusern. Auch Evan Loomis ist von TreeHause bekannt. Er entschloss sich im Jahr 2017 dazu, Startups mit dem Programm „Saturn Five“ zu fördern. Alex Le Roux ist der Spezialist für 3D-Drucke im Großformat, denn er startete seine berufliche Karriere bei Vesta Printers.

Das erste Haus aus dem 3D-Drucker kann bereits besichtigt werden

Aus der Idee ist inzwischen Realität geworden. Das erste von Vulcan I gedruckte Haus steht für die Öffentlichkeit zur Besichtigung in Austin zur Verfügung. Es bietet eine Wohnfläche von rund 35 Quadratmetern und kostete 10.000 Dollar (ohne Grundstück). Es wurde binnen 48 Stunden von Vulcan I gedruckt. Derzeit basteln die Macher an einem Nachfolger des aktuell verwendeten 3D-Druckers. Er soll den Namen Vulcan II bekommen und den Bau in 24 Stunden schaffen. Außerdem sollen damit die Baukosten spürbar verringert werden.

Der „Härtetest“ für die neue Technik findet in El Salvador statt. Dort soll bis zum Jahresende eine ganze Siedlung mit Häusern aus dem 3D-Drucker entstehen. Jedes der Häuser soll eine Wohnfläche zwischen 60 und 80 Quadratmeter haben und lediglich Kosten (ebenfalls ohne Grundstück) von je 4.000 Dollar verursachen. Ab 2019 sollen die Häuser aus dem 3D-Drucker dann auch in den USA angeboten werden. Die Zulassung der amerikanischen Behörden wurde auf der Basis des Musterhauses bereits erteilt. Parallel arbeiten die Macher bei ICON an der Entwicklung von Drucktechnologien, mit welchen Unterkünfte bei Weltraummissionen beispielsweise auf dem Mars oder dem Mond mit von dort stammenden Materialien errichtet werden können.

Gibt es Größen- oder Formenbeschränkungen beim Haus aus dem 3D-Drucker?

Beschränkungen gibt es lediglich bei der Breite und der Höhe. Die Länge und die Grundrisse können völlig frei gewählt werden, da Vulcan I und Vulcan II auf einem Schienensystem arbeiten, welches eine Verschiebung ohne Verluste bei der Präzision möglich macht. Als Druckmaterial kommt eine dem Mörtel ähnliche Masse zum Einsatz. Einer der größten Vorteile ist, dass die gedruckten Häuser keine Fugen haben. Das macht sich vor allem in Regionen mit enormen Regenmengen bezahlt. Sogar die Bodenplatte wird überflüssig, weil sie ebenfalls vor Ort mit gedruckt wird.

Quelle: iconbuild.com

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