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Kommt jetzt der nächste Bahnstreik?

Die Streikpause bei der Deutschen Bahn ist ab heute offiziell nicht mehr gültig. Bahnkunden drohen daher in dieser Woche weitere Streiks. Eine Einigung im Tarifstreit zwischen der Bahn und der Gewerkschaft GDL ist bisher nicht in Sicht. Bis heute Nachmittag will die Lokführergewerkschaft über weitere Streiks bei der Deutschen Bahn entscheiden, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.

Schon seit gestern Nachmittag sitzen die Tarifkommission und der GDL-Hauptvorstand zusammen und erörtern die weitere Vorgehensweise, um zu einer Einigung im Tarifstreit zu kommen. Die „Bild“-Zeitung, die sich in ihrem Bericht auf Aussagen aus Gewerkschaftskreisen beruft, erklärt, dass ein erneuter Ausstand von bis zu 91 Stunden im Gespräch sei.

In der Sitzung wird unter anderem das neueste Angebot der Deutschen Bahn diskutiert. Ulrich Weber, der Personalvorstand der Deutschen Bahn, hatte am Freitag in einem Gespräch mit GDL-Chef Claus Weselsky neue Details vorgelegt, über die man nun diskutieren will.

Was die GDL will, um Bahnstreiks zu verhindern

Die Lokführergewerkschaft GDL fordert nicht nur ein Plus bei den Löhnen, sondern zusätzlich verkürzte Arbeitszeiten für die Lokführer. Außerdem soll das gesamte Bordpersonal, wie etwa Zugbegleiter, Disponenten und Bordgastronomen, mit verhandeln. Damit will die GDL im Tarifstreit gegen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG antreten – und zwar gegen den Willen der Bahn. In den Tarifverträgen, die von der EVG mit der Bahn ausgehandelt wurden, werden unter anderem die Löhne für die Zugbegleiter festgeschrieben.

50 Stunden lang dauerten die letzten Streiks bei der Deutschen Bahn zwischen dem 17. und 20. Oktober 2014. Mit einem neuerlichen Streik über 91 Stunden könnten die Probleme also künftig noch deutlich verstärkt werden.

Die EVG dagegen fordert die GDL auf, gemeinsam mit der Bahn zu verhandeln. Sie weist darauf hin, dass die Tarifabschlüsse, die die EVG bisher vereinbart hatte, besser ausgefallen seien, als die Abschlüsse der GDL. Trotzdem müssen sich auch Lokführer, die der EVG angeschlossen sind, den schlechteren GDL-Bedingungen beugen. Bis zum Sommer bestand zwischen EVG und GDL ein Kooperationsabkommen. In diesem war geregelt, dass die GDL die Tarifverhandlungen für die Lokführer, die EVG für alle anderen Mitarbeiter der Bahn führt. Seitdem das Abkommen ausgehebelt ist, streiten sich die beiden Gewerkschaften um die Zuständigkeiten. Die Bahn will indes konkurrierende Tarifverträge unbedingt vermeiden.

Die Pilotengewerkschaft Cockpit gab im Rahmen der neuerlichen Tarifkonflikte und drohender Streiks an, dass bei der Lufthansa aktuell keine weiteren Streiks geplant sind. Derzeit befinde man sich wieder im Gespräch mit der Lufthansa und solange die Gespräche laufen, wolle man nicht streiken, um das Ziel – den Abschluss eines Tarifvertrags – nicht zu gefährden.

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