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Kiew: Bei Anschlag auf Abgeordneten kam ein Mensch ums Leben

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam es zu einem Anschlag auf Igor Mossijtschuk. Der nationalistische ukrainische Parlamentsabgeordnete wurde verletzt. Bei der Detonation des Sprengsatzes kam ein Mensch ums Leben, drei weitere Personen wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das bestätigte jetzt Innenministerberater Anton Geraschtschenko.

Sprengsatz explodierte nach TV-Interview Mossijtschuks

Der Abgeordnete Mossijtschuk und die ihn begleitende Gruppe verließen gerade ein Gebäude in Kiew, als ein Sprengsatz an einem geparkten Motorrad gezündet wurde. Kurz zuvor hatte Mossijtschuk ein Interview bei dem TV-Sender Espreso gegeben.

Der 45-jährige Abgeordnete ist Mitglied der nationalistischen „Radikalen Partei“. Bereits seit 2014 sitzt er im Parlament. Bis zu diesem Zeitpunkt verbüßte er eine dreijährige Haftstrafe. Grund dafür: Ihm war die Beteiligung an einer ultranationalistischen „terroristischen“ Gruppe vorgeworfen worden. 2015 war der umstrittene Abgeordnete in einen Bestechungsskandal verwickelt.

Mordanschlag auf Mossijtschuk?

Oleh Ljaschkow, Chef der „Radikalen Partei“, bezeichnete den Anschlag in Kiew als „versuchten Mordanschlag auf Mossijtschuk“. Auf seiner Facebook-Seite schrieb Ljaschkow, dass der Anschlag „im direkten Zusammenhang mit seinen beruflichen Aktivitäten und politischen Ansichten“ stehe. Er sprach sogar davon, dass der Anschlag auf das Konto des „Geheimdienstes unseres Feindes“ gehe. Damit nahm Ljaschkow ganz offen Bezug auf Russland, denn das Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland ist seit der Krim-Krise mehr als angespannt.

Bereits im März 2017 wurde Denis Woronenkow, der in die Ukraine geflüchtet war, in Kiew erschossen. Die Tat fand direkt vor einem Hotel in der Innenstadt Kiews statt. Woronenkow war früher Abgeordneter in Russland gewesen, galt jedoch als scharfer Kreml-Kritiker. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine, machte damals Russland für den Tod Woronenkows verantwortlich. Er sprach sogar von russischem „Staatsterrorismus“. Vom Kreml wurden diese Vorwürfe selbstverständlich abgewiegelt, sogar als „absurd“ bezeichnet.

Quelle: dpa

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