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Keine Zukunft für 9-Euro-Ticket

Old fashioned tram in the city center, Prague

Das 9-Euro-Ticket soll viele Pendler dazu bewegen, vom eigenen Auto auf Bus und Bahn umzusteigen. Trotzdem wehrt sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing von der FDP dagegen, dass das beliebte Ticket weiter angeboten wird. Er sucht lieber nach Alternativen.

Zwar zeigte sich der FDP-Politiker zufrieden mit der Entwicklung des 9-Euro-Tickets, schloss aber gleichzeitig ein stetes Angebot eines solch günstigen Tickets aus. Wie Volker Wissing am Donnerstag gegenüber RTL und n-tv erklärte, sei dieses Angebot „dauerhaft nicht möglich“. Monatlich schlage das aktuell vergünstigte 9-Euro-Ticket mit mehr als einer Milliarde Euro zu Buche.

Wie kann das Angebot von Bus und Bahn verbessert werden?

Das 9-Euro-Ticket ist im Rahmen des Entlastungspakets für drei Monate begrenzt. Diese Zeit müssten die Länder nutzen, um zu diskutieren, wie das Angebot von Bus und Bahn verbessert werden kann. Die Länder fordern vor allen Dingen mehr Geld für ihre Infrastruktur.

Grundsätzlich freut sich Wissing darüber, „dass die Maßnahme so gut ankommt und so gut angenommen wird“ und die Erwartungen deutlich übertreffe. So wollten ursprünglich viele Länder das günstige Ticket gar nicht haben und jetzt wollen sie es nicht mehr hergeben, so Wissing weiter.

Dennoch gilt das 9-Euro-Ticket im Nahverkehr nur von Juni bis August. Bundesweit können Bürgerinnen und Bürger in dieser Zeit das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für monatlich nur neun Euro nutzen.

Verlängerung des 9-Euro-Tickets gefordert

Allerdings haben bereits viele Parteien eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets gefordert. Alternativ dazu wünschen sie sich eine dauerhaft günstige Lösung für den Nahverkehr, insbesondere von SPD und Grünen. Umweltverbände setzen sogar auf ein dauerhaftes Billigticket. Die Gelder dafür sind aus ihrer Sicht gut angelegt, da der Staat ohnehin Milliarden Euro jährlich für die Subventionierung von Dienstwagen, die Pendlerpauschale und Dieseltreibstoff verwendet.

Auch nach dem August müssten die Bürger und Bürgerinnen weiter entlastet werden, so Jutta Gurkmann, Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv). Schließlich seien die Energiepreise weiterhin hoch. Sie fordert daher ein Anschlussangebot für das 9-Euro-Ticket.

Konkret schlägt sie ein leicht buchbares Monatsticket für alle Busse und Bahnen im Nahverkehr für 29 Euro vor. Das entspricht rund einem Euro pro Tag, „würde in der Preiskrise alle entlasten, insbesondere aber Haushalte mit wenig Geld“. Gleichzeitig verweist Gurkmann darauf, dass ein solches Angebot auch der notwendigen Verkehrswende „mehr Schub geben“ würde.

Quelle: AFP

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