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Keine Verbrennungsmotoren mehr: Wie Frankreich Klimaschutz betreibt

Ab 2040 sollen in Frankreich keine neuen Fahrzeuge mehr als Benziner oder Diesel auf den Markt kommen. 2050 soll das Land sogar CO2-neutral sein. Das sind die ehrgeizigen Ziele von Umweltminister Nicolas Hulot, die er bei der Vorstellung des Klimaplans der neuen Regierung ankündigte. Diese Maßnahmen seien das Resultat aus der Abwendung der USA vom Pariser Klimaabkommen. Daher wolle Frankreich die eigenen Klimaziele verschärfen.

Frankreich will bis 2050 CO2-neutral sein

Bis 2050 will Frankreich zudem CO2-neutral sein. Das hieße, dass lediglich so viel klimaschädliches CO2 ausgestoßen werden darf, wie durch Wälder und Speichertechniken auch wieder aus der Atmosphäre herausgeholt werden kann. Die aktuellen Energiewendegesetze haben bis 2050 lediglich eine Reduzierung der Emissionen um 75 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 vorgesehen.

In dem einst beschlossenen Pariser Klimaabkommen hieß es zudem, dass man die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius begrenzen wolle. Wie schon im Wahlprogramm von Macron angekündigt, sollen zudem bis 2022 die noch verbliebenen Kohlekraftwerke in Frankreich abgeschaltet werden. Geringverdiener sollen laut Regierung mit einer Prämie unterstützt werden, um die alten Autos gegen neue und saubere Modelle auszutauschen.

Zudem plant die Regierung, die Besteuerung von Diesel- und Benzin-Fahrzeugen anzugleichen. Derzeit gibt es noch einen steuerlichen Vorteil für den Diesel-Treibstoff. Hulot erklärte zu den ehrgeizigen Zielen, dass der Abschied vom Verbrennungsmotor zwar „schwierig“ sei, aber die Lösungen schon vorhanden seien. Wie die Vorgaben jedoch konkret erreicht werden sollen, ließ Hulot zunächst offen.

Abschied von Verbrennungsmotoren weltweit ein Thema

Doch Frankreich ist mit seiner Idee, sich von Verbrennungsmotoren zu verabschieden, nicht alleine. Indien etwa plant, bereits ab 2030 nur noch Elektroautos neu zuzulassen. Norwegen will ab 2025 für alle Neufahrzeuge Emissionsfreiheit garantieren. Umweltschützer betrachten die von Hulot vorgestellten Pläne allerdings mit gemischten Gefühlen. So kritisierte Greenpeace, dass es an konkreten Maßnahmen und Vorgaben fehle. Es sei unklar, wie die ehrgeizigen Ziele tatsächlich erfüllt werden sollen, teilte auch die NGO mit. Anders sieht es WWF-Chef Pascal Canfin, der einen Fortschritt darin sieht, dass Frankreich die Maßnahmen zum Klimaschutz vorantreiben will.

Aus Deutschland kommt der Lobgesang vor allem aus der Abteilung der Grünen. Sie hatten ebenfalls angestoßen, ab 2030 nur noch Elektroautos neu zuzulassen. Macron dagegen hatte US-Präsident Donald Trump für seinen Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen heftig kritisiert und gleichzeitig die anderen Staaten dazu aufgerufen, ihre Bemühungen zum Klimaschutz zu verstärken.

Quelle: dpa

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