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Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland gesunken

Die Jugendarbeitslosigkeit war lange Zeit ein sehr großes Problem. In den letzten zehn Jahren konnte der Anteil der 15- bis 24-Jährigen ohne Job aber deutlich gesenkt werden. 2014 lag er mit 7,7 Prozent sogar auf dem niedrigsten Niveau im EU-Vergleich. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag anlässlich des Internationalen Tages der Jugend offiziell mit.

Demnach waren 2014 330.000 Jugendliche auf der Suche nach einem Job, 2005 waren es noch 745.000 Jugendliche. Die Quote für die Jugendarbeitslosigkeit lag im EU-Durchschnitt bei 22,2 Prozent. Mehr als 4,7 Millionen Jugendliche in der EU sind laut Angaben der Statistikbehörde Eurostat ohne Job gewesen. Die höchste Quote erreichten dabei die südlichen Länder Spanien mit 53,2 Prozent und Griechenland mit 52,4 Prozent.

Wer zählt zu den erwerbslosen Jugendlichen?

Zu den erwerbslosen Jugendlichen werden auch Personen gezählt, die sich in einer Aus- oder Weiterbildung befinden. Das sind in Deutschland immerhin 30 Prozent. Auch Schüler, die nach einem Nebenjob suchen, fließen in die Statistik mit ein. Allerdings gab es auch einen großen Teil der jugendlichen Erwerbslosen, die sich in keiner Aus- oder Weiterbildung befanden. Zwar sank deren Anteil in den letzten zehn Jahren von 10,9 auf 6,4 Prozent. Trotzdem landete Deutschland damit noch hinter den Niederlanden mit fünf Prozent, Dänemark mit 5,8 Prozent und Luxemburg mit 6,3 Prozent.

Wie sieht es mit der Jugendarbeitslosigkeit im restlichen Europa aus?

In Spanien, wo fast jeder zweite Jugendliche ohne Job ist, hat die Regierung reagiert. 2013 wurde ein Milliardenprogramm mit 100 Maßnahmen ins Leben gerufen. Kostenpunkt: 3,5 Milliarden Euro. Knapp ein Drittel der Gelder stammt dabei aus dem europäischen Sozialfonds. In dem Programm werden Unternehmen finanzielle Anreize für die Einstellung Jugendlicher geboten. Auch Förderungen der Berufsausbildung wurden eingeführt. Die ersten Erfolge zeichnen sich ab. Seit dem Start des Programms sank die Jugendarbeitslosenquote immerhin um gut sechs Prozent.

In Portugal ist fast jeder dritte Jugendliche arbeitslos. Daher wurde hier bereits Anfang 2014 das Programm „Jugendgarantie“ ins Leben gerufen. Mit 1,3 Milliarden Euro ausgestattet läuft das Programm noch bis Ende dieses Jahres. Die Erfolge sind sichtbar, denn auch hier sank die Quote um mehr als fünf Prozent, doch Kritiker sehen als Grund dafür auch die anhaltende Abwanderung Jugendlicher.

In Italien sind fast 44,2 Prozent der Menschen unter 25 Jahren arbeitslos. Eigene Programme hat das Land nicht aufgelegt, beteiligt sich aber am EU-Projekt „Jugendgarantie“. Bisher sind aber noch keine Erfolge zu verzeichnen.

In Frankreich ist jeder vierte Jugendliche ohne Arbeit. Verschiedene Programme wurden von der Regierung aufgelegt, so sollen Jugendliche nach dem Verlust des Jobs binnen vier Monaten eine qualifizierte Stelle, eine Aus- oder Weiterbildung oder ein Praktikum angeboten bekommen. Zusätzliche Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildung sollen Jugendlichen mit geringen oder keinen Qualifikationen über das Programm „Emploi d’avenir“ geboten werden. Dafür zahlt der Staat in den ersten drei Beschäftigungsjahren drei Viertel des Bruttolohns.

In Griechenland, wo ebenfalls jeder zweite Jugendliche arbeitslos ist, gibt es keine Förderprogramme. Für genau solche Länder hat die EU im Mai 2015 beschlossen, dass es eine Soforthilfe von einer Milliarde Euro geben soll.

Quelle: Morgenpost

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