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Japan versinkt in Regenfluten: Großflächige Evakuierungen

Derzeit sorgen anhaltende Starkregenfälle in Japan für Aufregung. Rund eine Million Menschen wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

Die derzeitigen Starkregenfälle in Japan haben kaum vorstellbare Ausmaße angenommen. In einigen Gebieten fielen binnen weniger Tage 1.000 Liter Regen pro Quadratmeter. Ein Ende ist nicht in Sicht. Nach den aktuellen Prognosen der Japan Meteorological Agency sollen örtlich noch einmal bis zu 350 Liter pro Quadratmeter hinzukommen. Um eine Vorstellung vom Ausmaß der Regenmengen zu bekommen, hier ein kleiner Vergleich: Beim Jahrhunderthochwasser 2013 in Europa lagen die Regenmengen bei bis zu 400 Liter pro Quadratmeter.

Welche Regionen in Japan sind von den Starkregenfällen betroffen?

Flutwarnungen gibt es aktuell gleich in mehreren Städten. Dazu gehören die Städte Nagano-shi und Omachi-shi. Weiterer Starkregen mit einer rasant gestiegenen Gefahr von Erdrutschen prognostiziert die Japan Meteorological Agency derzeit für Nagano-shi, Omachi-shi und Ueda-shi. Vor weiteren Starkregenfällen im Verlaufe der nächsten 24 Stunden warnt die japanische Wetterbehörde auf ihrer offiziellen Warnseite derzeit in mehr als 30 Städten in den Präfekturen Hokubu, Chubu und Nambu. Umfangreiche Evakuierungsmaßnahmen sind derzeit in Aira, Kagoshima und Kirishima sowie in Teilen der Provinz Miazaki in Kraft. Dort ist die Gefahr von Überflutungen und Erdrutschen besonders hoch. Deshalb wurde von der Regierung auch vorsorglich das Militär in Alarmbereitschaft versetzt. Offenbar will der japanische Premier Shinzo Abe verhindern, noch einmal Kritik für zu langsame Reaktionen zu kassieren.

Monsun in Japan wird durch den Klimawandel erheblich verstärkt

Normalerweise wirkt sich der Monsun in Japan nur in einem geringen Umfang aus. Doch bereits das Jahr 2018 hatte gezeigt, dass das nicht immer so ist. Während Westeuropa unter Dürre litt, gab es in Japan auch im Juli 2018 ähnlich heftige Starkregenfälle wie in den letzten Tagen. Änderungen beim globalen Klima wirken sich auf die Monsuntätigkeit in verschiedenen Teilen der Welt sehr drastisch aus. Der Grund ist, dass der Monsun zum labilen Wettergeschehen zählt. Vor allem der weltweite Anstieg der Durchschnittstemperaturen hat gravierenden Einfluss auf die Intensität des Monsuns. In Japan wirken sich zusätzlich die geologischen Strukturen des Landes aus. Die Taifune entstehen über dem Pazifik. Durch die gebirgigen Strukturen kommt es an der Ostseite Japans zu massiven Staulagen, welche die ohnehin von den Taifunen ausgehenden Regenmengen zusätzlich verstärken.

Quelle: Japan Meteorological Agency

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