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Inflationsrate: Anzeichen für Ende der rasanten Preissteigerungen registriert

Calculator and Euro banknotes on a table

Die noch immer hohe Inflationsrate macht den Haushalten in Deutschland zu schaffen. Doch es gibt erste Hinweise auf eine zeitnahe Entspannung.

In Deutschland sank die Inflationsrate in den letzten Monaten kontinuierlich. Nach 7,4 Prozent im März und 7,2 Prozent im April 2023 präsentierte der Mai 2023 eine Teuerungsrate von 6,1 Prozent. Die Bilanz vom Juni dürfte noch besser ausfallen. Darauf deuten aktuelle Daten zur Entwicklung der Erzeugerpreise hin, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden. Zu den aktuellen Trends bei den Preisen tragen verschiedene Ursachen bei.

Wie haben sich die Erzeugerpreise in jüngster Zeit entwickelt?

Im Mai 2023 lagen die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte nur noch um ein Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Allerdings muss bei der Bewertung dieser Zahl berücksichtigt werden, dass die Inflationsrate im Mai 2022 bereits bei 7,9 Prozent lag. Das heißt, ein Vergleich mit den Erzeugerpreisen in der Zeit vor Beginn des Ukrainekriegs fällt noch immer sehr negativ aus. Trotzdem präsentieren die aktuellen Daten eindeutige Anzeichen für eine Trendwende. Im Mai 2023 sind die Erzeugerpreise quer durch alle Sparten im Vergleich mit April 2023 um 1,4 Prozent gefallen.
Bei den Endverbrauchern kommt davon allerdings noch nicht viel an, denn die größten Preisreduzierungen gab es beispielsweise bei hölzernen Verpackungsmitteln (minus 24,8 Prozent), Roheisen und Stahllegierungen (minus 18,1 Prozent). Stäbe für stahlarmierten Beton wurden im Mai 2023 im Vergleich zum Mai 2022 um 18,1 Prozent günstiger. Endverbraucher mussten für viele Artikel deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Hygieneartikel als Papier und Zellstoff verteuerten sich binnen Jahresfrist um 19,3 Prozent. Wer Glasartikel und Keramikwaren kaufte, musste im Mai 2023 im Vergleich mit dem Vorjahresmonat im Durchschnitt 17 Prozent mehr bezahlen.

Deutliche Unterschiede bei der Entwicklung der Erzeugerpreise

Von April auf Mai 2023 gingen die Energiepreise um durchschnittlich 3,5 Prozent zurück. Allein beim Strombezug machte sich zeitgleich ein Preisrückgang um 3,9 Prozent bemerkbar. Der Vergleich mit dem Vorjahresmonat fiel mit einem Minus von 10,2 Prozent noch verbraucherfreundlicher aus. Allerdings ist dieser Rückgang in den Verträgen der Stromkunden noch nicht in vollem Umfang angekommen. Ein ganz anderer Trend macht derzeit der Bauwirtschaft zu schaffen. Die Preise für Zement lagen im Mai 2023 im Schnitt um 33 Prozent höher als im Mai 2022. Bei Kalk und Gips lag das Preisplus zeitgleich bei 41,5 Prozent und auch Transportbeton war noch um 26,3 Prozent teurer als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Preise für Dienstleistungen präsentierten gegensätzliche Trends

Ähnliche Unterschiede zeigen sich auch bei den Erzeugerpreisen für Dienstleistungen. Insgesamt lagen sie im ersten Quartal 2023 um 0,8 Prozent unter dem Niveau des ersten Quartals 2022 und 0,4 Prozent unter den Preisen im vierten Quartal 2022. Die umfangreichsten Preisreduzierungen im Jahresvergleich lieferte der Bereich Verkehr und Lagerei mit einem Minus von 7,9 Prozent. Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen im Bereich Information und Kommunikation wurden zeitgleich um 1,9 Prozent teurer. Dabei stachen die Preise für Software mit einem Plus von 4,3 Prozent heraus. Negativ für Verbraucher ist auch der Trend in der Baubranche, denn die Kosten für die Dienstleistungen von Bauingenieuren und Architekten lagen im ersten Quartal 2023 um 7 Prozent höher als im ersten Quartal 2022.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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