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IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn

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In Deutschland ist die IG Metall die mitgliederstärkste Gewerkschaft. Jetzt fordert sie noch deutlich vor Beginn der Tarifverhandlungen acht Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber sehen das kritisch, bezeichnen die Forderung sogar als unverantwortlich.

Betroffen sind Gewerkschaftsmitglieder aus der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Bereits am Montag hat der Gewerkschaftsvorstand die hohe Forderung in Berlin beschlossen. Es ist die höchste Forderung seit 2008. Begründet wird diese vom Vorsitzenden Jörg Hofmann mit der hohen Inflation und der guten Ertragslage der Unternehmen.

Beschäftigte brauchen Entlastungen

Die Beschäftigten brauchen nach Aussagen der Gewerkschaft Entlastungen – auch im Hinblick auf die im kommenden Jahr nochmals steigenden Rechnungen. Mit steigenden Einkommen und einem stabilen Konsum könne zudem die schwächelnde deutsche Wirtschaft gestützt werden, so Hofmann weiter.

Insgesamt gelten die Tarife der Metall- und Elektroindustrie für rund 3,9 Millionen Mitarbeiter in wichtigen Kernbranchen der Industrie, darunter etwa der Fahrzeug- und Maschinenbau. Vor dem aktuellen Beschluss hatten sich auch die regionalen Tarifkommissionen für eine Forderung in dieser Höhe ausgesprochen. Bei den Verhandlungen zum Haustarifvertrag des größten deutschen Autobauers VW werden ebenfalls acht Prozent mehr Lohn gefordert.

Arbeitgeber zeigen sich empört

Heftige Kritik erntet die hohe Forderung der IG Metall von den Arbeitgebern. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall warf der Gewerkschaft vor, blind für die Wirklichkeit der Branche zu sein. Präsident Stefan Wolf erklärte, die Lage sei „so unterschiedlich wie nie zuvor“.

Er sprach von einer Verantwortungslosigkeit in der Forderung, wenn man sich auf 100 Unternehmen von 26.000 bezieht, denen es noch gut geht. Die Produktion in der Branche liege immer noch gut zwölf Prozent unter dem Niveau von 2018. Seitdem hätten die Beschäftigten aber bereits neun Prozent mehr Lohn erhalten.

Bis zum 30. September 2022 laufen die regionalen Entgelttarifverträge der Branche aus. Nach dem 28. Oktober 2022 sind Warnstreiks möglich. Als ersten Verhandlungstag haben die Tarifparteien in Berlin-Brandenburg-Sachsen und Baden-Württemberg den 14. September 2022 anberaumt. Im Laufe der Verhandlungen wird üblicherweise ein Pilotbezirk bestimmt, dessen Abschluss die übrigen Regionen dann übernehmen.

Quelle: dpa

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