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Deutsche Seehäfen erneut für zwei Tage bestreikt

Crane lifting shipping containers at the seaport

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder noch einmal zu einem Warnstreik in den Seehäfen aufgefordert. Der ZDS will die Forderungen nicht akzeptieren.

Der neuerliche Streik der Hafenarbeiter startete am 14. Juli 2022 und ist vorerst bis zum Morgen des 16. Juli 2022 geplant. Zum Streik aufgerufen wurden rund 12.000 Mitarbeiter/-innen in knapp 60 Betrieben, die an einen Tarifvertrag der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gebunden sind. Bereits am 9. Juni 2022 sowie am 23. und 24. Juni 2022 waren die deutschen Seehäfen bestreikt worden, weil das Angebot des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe weit unter den Forderungen der Gewerkschaft lag. Nachdem es in der Runde am 27. Juni 2022 so aussah, als könnten sich die Verhandlungspartner annähern, brachten die Gespräche am 7. Juli 2022 keine Einigung. Nun will die Gewerkschaft mit dem neuerlichen Warnstreik zusätzlichen Druck ausüben.

Was fordert Verdi für den neuen Tarifvertrag für Hafenarbeiter?

Die Gewerkschaft stellt in den aktuell unterbrochenen Tarifverhandlungen kombinierte Forderungen. Einerseits soll der Stundenlohn für die rund 12.000 Mitarbeiter/-innen, die von dem neuen Tarifvertrag profitieren würden, um 1,20 Euro steigen. Zusätzlich fordert die Gewerkschaft einen Inflationsausgleich durch eine ergänzende Lohnerhöhung um 7,4 Prozent. Die pauschale Lohnzulage der Beschäftigten in Vollcontainerbetrieben soll mindestens um 1.200 Euro pro Jahr erhöht werden. Diese Forderung begründet die Gewerkschaft damit, dass gerade in diesen Betrieben die Gewinne durch die Störungen in den Lieferketten im Vergleich zu normalen Zeiten über erhebliche Mehreinnahmen bei den Lagergelderlösen deutlich gestiegen sind. Dieser Entwicklung werden auch die neuesten Angebote des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe nicht gerecht. Zudem fordert Verdi, die Laufzeit des neuen Tarifvertrags auf 12 Monate zu begrenzen, um Spielraum für Anpassungen an die künftigen Entwicklungen zu haben.

Was haben die Arbeitsgeber bisher angeboten?

Zuerst einmal will der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe die Laufzeit nicht auf 12 Monate begrenzen, sondern fordert eine Mindestlaufzeit von 24 Monaten. Die Arbeitgeber wollen außerdem deutliche Unterschiede in den einzelnen Umschlagsbereichen machen. Pauschale Angebote gibt es für die Hafenarbeiter/-innen im Automobilumschlag mit einem Plus von 5,18 Prozent ab Juni 2022. Im Juni 2023 sollen dann noch einmal 3,5 Prozent dazukommen. Der Lohnzuwachs für Beschäftigte in Vollcontainerbetrieben soll bei 8 Prozent liegen plus 3,5 Prozent ab Juni 2023. Noch schlechter sehen die Angebote für beschäftigungsgesicherte Betriebe mit 3,5 Prozent für 2022 und 2 Prozent für 2023 aus.

Quelle: Verdi

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