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Hebammen wehren sich

Heute wird in mehr als 50 Ländern der internationale Hebammentag gefeiert. Und in mehreren deutschen Städten wollen die Hebammen auf die Straße gehen. Kein Wunder, die stark gestiegenen Versicherungskosten für die freiberuflichen Hebammen sind seit Monaten heftig in der Kritik. Durch die massiv angestiegenen Haftpflichtgebühren fürchten viele Hebammen in Deutschland, ihren Beruf nicht mehr länger ausüben zu können, weil sie es sich nicht mehr leisten können. Daher protestieren sie gegen die steigenden Beiträge.

Beiträge für Berufshaftpflicht der Hebammen erneut um 20 Prozent gestiegen

Schon seit Jahren ist ein sprunghafter Anstieg der Beiträge für die Berufshaftpflichtversicherung zu beobachten. Alleine in diesem Jahr sind die Beiträge durchschnittlich um 20 Prozent gestiegen. Viele Geburtshelferinnen sind schon heute kaum noch in der Lage, die Beiträge aus ihrem Einkommen zu finanzieren.

Ab dem Juli kommenden Jahres soll es überhaupt kein Versicherungsunternehmen mehr geben, das die Hebammen versichern will. Und schon heute sind nur noch extrem wenige Anbieter auf dem Markt. Wer aber als Hebamme keine Berufshaftpflichtversicherung nachweisen kann, der darf laut deutschem Recht weder als Beleghebamme in einer Klinik arbeiten, noch Hausgeburten durchführen oder Geburtshilfe im Geburtshaus leisten. Die nicht mehr vorhandenen Anbieter für die Hebammen-Berufshaftpflichtversicherung stellen also quasi ein Berufsverbot für die so dringenden Geburtshelfer/-innen dar.

Müssen die Kassen für die Hebammen aufkommen?

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat bereits in der letzten Woche betont, dass er die Krankenkassen in der Pflicht sehe. In Zukunft müsse man diese bei der finanziellen Absicherung freiberuflicher Hebammen stärker in die Pflicht nehmen, ließ er verlauten. So soll ein Zuschlag von den Kassen an die Hebammen gezahlt werden, um deren Finanzlage zu verbessern. Des Weiteren sollen die Kassen sich dazu verpflichten, auf Regresszahlungen zu verzichten.

Zwar würde dieses Vorgehen eine kurzzeitige Verbesserung bringen, der Deutsche Hebammenverband beklagt jedoch, dass damit nach wie vor keine langfristige und tragfähige Lösung gefunden sei.

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