Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Griechenland und der Euro-Sondergipfel am 22. Juni 2015

Die Lage in Griechenland spitzt sich immer weiter zu. Eigentlich könnte die Europäische Union helfen, wenn da nicht die Verweigerung der griechischen Regierung bei der Durchführung dringend notwendiger Reformen wäre. Inzwischen sind immer mehr Experten und Politiker der Meinung, dass der Ausstieg Griechenlands aus der Europäischen Währungsunion für die anderen Länder „verkraftbar“ wäre.

Wovor derzeit in Bezug auf Griechenland gewarnt wird

Hans Michelbach gehört zu den Mitgliedern des Finanzausschusses des Deutschen Bundestags. Er warnte in einem Interview am 21. Juni 2015 davor, Griechenland mit aller Macht in der Europäischen Währungsunion zu halten. Mit „faulen Kompromissen“ wird seiner Meinung nach die Stabilität des Euro insgesamt in Gefahr gebracht. Er forderte von den Regierungen der anderen Euro-Länder Strenge und verwies darauf, dass es Seitens der Tsipras-Regierung bisher noch keine ernsthaften Bemühungen zur Förderung der Wirtschaft im eigenen Land gegeben habe. Hans Michelbach ist der Überzeugung, dass die Europäische Zentralbank auch keine Zahlungen aus den Nothilfekrediten an Griechenland mehr leisten sollte.

Was passiert gerade in Griechenland selbst?

Spätestens am 30. Juni 2015 steht die griechische Regierung finanziell „mit dem Rücken an der Wand“. Nach einem Bericht der Sonntagsausgabe der FAZ ist Alexis Tsipras diesen Monat nicht einmal mehr in der Lage, die Gehälter für die Staatsbediensteten in voller Höhe auszuzahlen. Dort klafft eine Finanzierungslücke, die je nach Quelle mit zwei bis 3,6 Milliarden Euro angegeben wird. Auch die Renten dürften massiv gekürzt werden. Zu diesen Kürzungen wird es auch dann kommen, wenn Griechenland eine Einigung mit den Teilnehmern des Euro-Sondergipfels am 22. Juni 2015 erzielt. Reformen müssten erst von Parlament in Griechenland bestätigt werden. Die Auszahlung von EU-Hilfen benötigt ebenfalls in einigen Ländern die Zustimmung der Parlamente. Als Vorbereitung für seinen Auftritt beim Euro-Sondergipfel hat Alexis Tsipras am 21. Juni 2015 eine Sondersitzung seines Kabinetts einberufen.

Quelle: Focus

About Author