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Great Barrier Reef: Korallen von Schmutzwasser bedroht

Den Korallenbeständen am Great Barrier Reef haben in jüngster Zeit gleich mehrere Dinge heftig zugesetzt. Nun droht eine neue Gefahr, denn über das Riff breitet sich Schmutzwasser aus, welches von den Überschwemmungen im Norden von Australien stammt.

Das Schmutzwasser bedeckt bereits eine große Fläche über dem Great Barrier Reef. Nach den Angaben des Australian Institute of Marine Science reicht die Schmutzwasserfront auf einer Länge von rund 600 Kilometern bis zu sechzig Kilometer ins Meer hinein. Die Korallen können aber nur in klarem Wasser überleben.

Flaute vergrößert die Gefahr für das Great Barrier Reef

In Queensland und an der nordöstlichen Küste von Australien herrscht derzeit Windstille. Sie vergrößert das Risiko, welches von der Schmutzwasserfront für das Great Barrier Reef ausgeht. Der Wind würde Wellen verursachen, von denen das Schmutzwasser schnell verteilt wird. Das Schmutzwasser stammt von den schweren Überschwemmungen in Queensland. Binnen zehn Tagen fiel in Queensland so viel Regen wie es durchschnittlich in einem ganzen Jahr gibt. Dadurch traten sämtliche Flüsse der Region über die Ufer. Stellenweise waren die Überschwemmungen so heftig, dass Krokodile sogar in den Städten gesichtet wurden.

Die Flutwellen mehrerer großer Flüsse haben sich vereinigt und die 600 Kilometer breite Front aus Schmutzwasser gebildet. Die Wassermassen rissen auf ihrem Weg zum Ozean jede Menge Sedimente sowie Trümmerteile von zerstörten Häusern und Brücken mit. Vor allem die Sedimente sind eine Gefahr für die Korallen. Sie verhindern, dass Sonnenlicht bis zu den Korallen durchdringen kann. Vor der Regenflut gab es in der Region eine anhaltende Hitzewelle. Dadurch ist das mit der Flutwelle in den Ozean gelangte Wasser sehr warm. Zusammen mit den ins Meer gespülten Nährstoffen finden die Algen beste Bedingungen vor. Stellenweise haben sich binnen kürzester Zeit dicke Algenteppiche gebildet. Auch sie beeinträchtigen den Lichteinfall auf die Korallen am Great Barrier Reef.

Great Barrier Reef hat in den letzten Jahren schon heftig gelitten

Allein durch die Korallenbleiche im Jahr 2016 hat das Great Barrier Reef rund ein Drittel seiner farbenprächtigen Korallen verloren. Die verbleibenden Korallen hatten kaum Zeit, sich zu erholen, denn im Jahr 2017 gab es erneut eine Korallenbleiche. Dadurch weiteten sich die Schäden auf die Hälfte der Korallenbestände aus. Seit der letzten Korallenbleiche sind gerade einmal knapp zwei Jahre vergangen. Welche Regenerationsfähigkeiten die Flora und Fauna am Great Barrier Reef hat, zeigte sich in den Jahren nach 2002. Zu diesem Zeitpunkt wies das Great Barrier Reef massive Schäden an rund zwei Dritteln der Gesamtfläche auf. Für eine komplette Erholung nach einer Korallenbleiche sind mindestens zehn Jahre erforderlich. Genau deshalb schlagen die Wissenschaftler und Umweltschützer in Australien derzeit Alarm. Wenn die Beeinträchtigungen durch das Schmutzwasser und die Algenteppiche länger anhalten, droht den Korallenbeständen am Great Barrier Reef ein Totalschaden.

Quelle: BBC

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