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Werden Golfbälle zu einem Problem für die Ozeane?

Die Verschmutzung der Ozeane ist vor allem in Bezug auf Plastikabfälle ein riesiges Problem. Neue Zahlen aus den USA belegen, dass inzwischen auch Golfbälle die Ozeane belasten.

Die alarmierenden Zahlen zur Verschmutzung der Ozeane kommen von amerikanischen Umweltschützern. Sie überwachen die Pazifikküsten im Südwesten der USA und warnen vor einer neuen Gefahr.

Massenhaft Golfbälle an der Küste von Kalifornien gefunden

Nach einem Bericht, der bei Sciencedirect veröffentlicht wurde, haben die Umweltschützer in einem Zeitraum von nur zwei Jahren 75 Sammelaktionen an den Stränden von Carmel (im Süden von San José) durchgeführt. Bei diesen Sammelaktionen haben die Umweltschützer rund 39.600 Golfbälle aus dem Meer gefischt. Ähnliche Sammelaktionen fanden außerdem im Umfeld von Monterey Bay und Pebble Beach statt. Rechnet man die Resultate aller Sammelaktionen zusammen, ergibt das eine Gesamtmenge von knapp 50.700 Golfbällen. Binnen zwei Jahren sind also rund 2,5 Tonnen Golfbälle von den an der Küste liegenden Golfplätzen in den Pazifik gelangt.

Trotz der häufigen Sammelaktionen tritt ein weiteres Problem auf. Die Umweltschützer haben eindeutige Hinweise darauf gefunden, dass sich vor der Küste Kaliforniens bereits Partikel sammeln, die als Abrieb von den ins Meer geflogenen Golfbällen stammen. Mit den neuen Zahlen wollen die Umweltschützer ihre Bemühungen verstärken, die Betreiber der Golfplätze entlang der Küste zu einer Verbesserung ihrer Sicherheitsmaßnahmen zu bringen. Für die Prävention gegen die in den Pazifik fliegenden Golfbälle müssten höhere Ballfangnetze installiert werden. In der von den Sammlungen erfassten Region gibt es mehrere große Golfplätze. Dazu gehören beispielsweise „Del Monte Golf Course“, der „Monterey Pines Golf Club“ sowie „Bayonet and Black Horse“.

Pro Jahr verschwinden bis zu 300 Millionen Golfbälle in den USA

Nach einer bei Bloomberg veröffentlichten Studie gehen allein auf den Golfplätzen in den USA pro Jahr bis zu 300 Millionen Golfbälle verloren. Die überwiegende Mehrheit verschwindet in den Wasserhindernissen, die zu den Golfanlagen gehören. Sie werden als „Lakeballs“ bezeichnet und von professionellen Golfballtauchern geborgen. Die in den Wasserhindernissen eingesammelten Bälle werden aufbereitet und anschließend als gebrauchte Golfbälle verkauft. Der Rekordhalter bei den „Golfball-Schluckern“ ist inoffiziellen Angaben zufolge ein Minisee in einem Golfresort in der Nähe von Ponte Vedra Beach im US-Bundesstaat Florida. Dort bergen die Golfballtaucher alljährlich etwa 120.000 Golfbälle.

Quelle: Sciencedirect, Bloomberg

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